Leserbrief
Heute möchte ich meinem Herzen einmal Luft machen. Als ich 1973 nach Stahmeln
zog, war es ein sauberer Ort. Da gab es in der Schule noch Hausmeister, die
es sich zur Aufgabe machten, den Weg von der Schule bis zur Einrichtung für
die Hortkinder entlang der Mühlenstraße stets sauber zu halten. Wenn die Kinder
morgens zur Schule kamen, war rundherum beispielgebend alles blitzblank gefegt.
Je nach Jahreszeit wurden die Wege im Herbst von Blattwerk geräumt, und vor
allem waren die Wege im Winter bei Schnee beräumt, und bei Glätte war gestreut.
Hier oben in der alten und neuen Siedlung wohnen viele Behinderte, die während
des Winters oft ängstlich und mühsam auf dem Weg um die Schule herum Tritt
zu fassen suchen, damit sie nicht hinfallen. Und noch etwas: es betrifft die
armen Sträucher, die im vorigen Jahr kostenaufwändig gepflanzt wurden, ebenso
die mit Koniferen bepflanzten Kübel. Während der heißen Tage im Juli hat sich
keiner ihrer erbarmt und sie gewässert, vom Unkrautjäten ganz zu schweigen.
Wer an der Haltestelle Stahmeln aus der Straßenbahn aussteigt, besonders auffällig
ist das im Winter, wenn kein Laub auf den Bäumen ist, blickt zuerst auf einen
vollkommen zusammengefallenen Holzzaun linksseitig der Schule.
Ich wende mich besonders an den Bauhof. Er darf es nicht zulassen, dass Stahmeln als `das letzte Rad am WagenA erscheint. Lange lagen verdorrte Lindenblüten auf der Straße und vor allen Dingen auf den Gehwegen. Nach der Feldmahd liegt Stroh auf den Straßen, oft verstopft es auch die Gullys. Unkraut wuchert an vielen Stellen. Der Bauhof muss meines Erachtens auf dem Gebiet der Sauberkeit und Ordnung beispielgebend vorangehen.
Unser Ort Stahmeln ist so schön geworden. Viele Grundstücksbesitzer renovierten ihre Häuser; neue kamen hinzu und fast alle bemühen sich, auch vor der Haustür zu säubern, wie es die Gemeindeordnung vorsieht. Umso trauriger ist es, dass es dennoch einige gibt, die sich nicht darum scheren und ihre Pflichten, besonders was den Winterdienst betreffen, sträflich vernachlässigen. Ganz schlimm und verwahrlost sind der Fuß- und Radweg an der alten B 6. Die Sträucher überwuchern teilweise den Weg. Erfreulich wäre es, wenn nicht jeder alles, was er loswerden will, auf die Straße fallen lässt. Vielleicht gibt es auch zu wenige Abfallkörbe. Sie sollten von den Gartenbesitzern nicht unbedingt als Komposthaufenersatz benutzt werden. Außerdem glaube ich manchmal, dass ich die Einzige bin, die mit voller Hundetüte durch die Gegend läuft...
Meine Ärgernisse wollte ich einmal loswerden. Wir wollen doch alle in einem schönen und sauberen Ortsteil wohnen!
Gisela Zschelletzschky, Stahmelner Höhe 8