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   Neuer Verein: Jugendförderung Leipzig e.V.
Der Jugend unser Vertrauen und eine gezielte Unterstützung



Die Vereinsleitung schickte der Redaktion des Auen-Kuriers die unten zu lesende Pressemitteilung mit der Bitte um Veröffentlichung.
Wir kommen dem gern nach, zumal viele Aktivitäten des Vereins in Verbindung mit dem Rugby Club Leipzig e.V., der auf dem Sportplatz in Stahmeln trainiert, verwirklicht werden. Ausdrücklich wurde ins Statut des Vereins eine gewollte Aufwertung von Stahmeln aufgenommen.
Gleichzeitig interessierte die Redaktion, wie und mit welcher Absicht es zur Vereinsgründung gekommen ist.
Dazu sprachen wir mit dem 1. Vorsitzenden des Vereins, Jürgen Weber.
Auen-Kurier: Herr Weber, wir gratulieren zur Gründung des in unserer Zeit sehr wichtigen Vereins. Wie kam es zu seiner Gründung?
Jürgen Weber: Die Idee kam aus der Erkenntnis, dass wir im Vereinsleben immer stärker erkennen müssen, in Zukunft zunehmend auf uns selbst gestellt zu sein. Zwar weiß die Politik inzwischen, dass eine gesunde und Sport treibende Jugend eine leistungsstarke Jugend ist. Andererseits aber kann beispielsweise die Stadt Leipzig aus wirtschaftlichen Gründen die Sportvereine kaum noch finanziell unterstützen. Mehr denn je ist jetzt bürgerschaftliches Engagement in Form von Sponsoren gefragt. Der Ansatz der Vereinsmitglieder ist, dass wir hier lebenden Kindern und Jugendlichen für eine sinnvolle Ausnutzung ihrer Freizeit eine finanzielle Unterstützung zusagen, damit sie ein gesundes Vereinsleben kennen- und schätzen lernen, ohne dabei den Geldbeutel der Eltern über Gebühr belasten zu müssen. Unser Grundsatz: Die gesellschaftliche Misere in der Bundesrepublik ist jetzt bereits soweit, dass wir die eigene Jugend aus eigener Kraft unterstützen müssen. Ich bin sehr dankbar, dass sich hierfür Handwerker und kleine Unternehmer und Selbständige zur Verfügung stellen, die wahrhaftig selbst genug Sorgen haben mit hoher Besteuerung, wachsender Bürokratie und sinkender Zahlungsmoral etlicher Kunden. Und doch sind sie bereit, betriebliche und persönliche Fördermittel aufzubringen. Das ist eine Bereitschaft, die nicht stark genug gewürdigt werden kann.
A.-K.: Wie werden Sie bei den Fördermaßnahmen vorgehen?
J.W.: Wir werden keinesfalls nach dem Gießkannenprinzip arbeiten, sondern punktuell und nach Überprüfung der jeweiligen Lage im Umfeld des Heranwachsenden die Gelder entsprechend einsetzen. Die Spender müssen auch die Möglichkeit erhalten zu erfahren, was mit ihren Geldern geschieht. Deshalb spezialisiert sich der Verein für Jugendförderung e.V. auf die beiden Sportvereine in Stahmeln. Wir wollen damit zugleich dafür sorgen, dass der Bekanntheitsgrad der dortigen Sportanlage, die bekanntlich nicht gerade zentral liegt, stärker wird. Gegenwärtig umfasst der Verein inzwischen 18 Mitglieder, wir hoffen, dass wir bald auf eine Vereinsgröße von 40 Mitstreitern kommen. Jeder, der sich dazu in der Lage sieht, ist aufgerufen, mitzumachen, jeder ist bei uns herzlich willkommen.
A.-K. Gibt es denn bereits erste Arbeitsergebnisse?
J.W. Zahlreiche Projekte befinden sich in der Vorbereitung. Ich will nur ein charakteristisches Beispiel nennen, dass vollauf den Förderprinzipien des Vereins entspricht. Unser RCL, der RUGBY Club Leipzig e.V., wird in Kürze zu einem Freundschaftsspiel in die Niederlande reisen. Die Fahrt dorthin und der Aufenthalt im Nachbarland kosten natürlich Geld, das jeder Spieler selbst aufbringen muss. Nun haben wir einen guten Spieler, dessen Eltern nicht in der Lage sind, den erforderlichen finanziellen Beitrag zur Verfügung zu stellen. Dem Jungen drohte, von der Fahrt ausgeschlossen zu werden und sich damit ausgegrenzt zu fühlen. Nun hat der Verein zugesagt, für ihn die Fahrt- und Aufenthaltskosten zu übernehmen. Dabei gehen wir davon aus: Der Junge gibt etwas für den Sportverein, deshalb soll er auch von ihm eine Gegenleistung spüren und das Gefühl haben, dass seine sportlichen Leistungen eine öffentliche Anerkennung finden. Das hat auch einen gewissen erzieherischen Wert. Jeder Heranwachsende soll spüren, dass sich aktive Vereinsarbeit und Leistungsstreben lohnen. Beispielsweise die Betätigung im Rugbysport prägt bleibende Werte aus, nämlich unter anderem zu lernen, zielstrebig zu arbeiten, sich in der Gemeinschaft unterzuordnen und Verantwortung für den Einzelnen zu übernehmen.
A.K. Herr Weber, vielen Dank für das Gespräch, verbunden mit allen guten Wünschen für eine erfolgreiche Vereinsarbeit.

Hier nun der Text der Pressemitteilung:
Jugendförderung in Leipzig auf neuen Wegen Anfang Februar dieses Jahres wurde der Verein "Jugendförderung Leipzig e.V." gegründet. Die 17 Gründungsmitglieder sind Mittel- und Kleinunternehmer sowie Selbständige, die ihre Firmen und Büros in und um Leipzig angesiedelt haben. Durch die Gründung des Vereins wollen die Unternehmer und Selbständigen ihrer sozialen Verantwortung gegenüber unserer heranwachsenden Jugend besser gerecht werden. Um effektiver die Zielgruppe Kinder und Jugendliche zu erreichen und zu unterstützen, sollen auf Grund der Vereinsstruktur neue Wege beschritten werden. In einer sinnvollen Freizeitgestaltung sollen Fleiß, Zielstrebigkeit und der faire Umgang mit allen Menschen von Heranwachsenden erlernt und gefestigt werden. Dies kann hauptsächlich durch eine aktive Mitgliedschaft in einem Sportverein erfolgen. Um die Jugendlichen zum einen an den Sport heranzuführen und zum anderen für sportliche Highlights im Stadtteil Stahmeln zu sorgen, hat sich der Verein die Aufgabe gestellt, Kinder und Jugendliche dann zu unterstützen, wenn sie einem Verein beitreten wollen, aber die daraus resultierende finanzielle Belastung durch die Eltern objektiv nicht getragen werden kann. Leipziger Kinder und Jugendliche sollen dabei unabhängig von dem elterlichen Leistungsvermögen Sport treiben können und sicher sein, dass die Anerkennung nicht vom Geldbeutel der Eltern, den Marken-Jeans oder vom provokanten Auftreten abhängt. Sie sollen dadurch erkennen, dass nachhaltige Anerkennung durch sportliche Leistungen, das faire Miteinander und durch gegenseitige Hilfe zu erringen ist. Weiterhin werden auch junge Sportler punktartig dann unterstützt, wenn sie überdurchschnittliche sportliche Leistungen im Verein vollbringen oder aktiv das Vereinsleben bereichern. Wichtig ist, dass der Jugendliche durch sein Handeln bei seinen Vereinmitgliedern als Vorbild gilt. Aus der Sicht der Gründungsmitglieder ist es gerade in der heutigen unabdingbar, dass die bestehenden Sportvereine durch die Eingliederung und Mitgliedschaft von Kindern und Jugendlichen ihre soziale Aufgabe in unserer Gesellschaft übernehmen können. Es bedarf aber auch dann des sozial bewussten Unternehmers, der die Bestrebungen der Vereine von Außen zielgerichtet unterstützt. Diese Sichtweise ist umso mehr wichtig, da die finanzielle Unterstützung der Vereine von Seiten der amtlichen Stellen in den nächsten Jahren eher geringer ausfallen dürfte. Zu den Gründungsmitglieder unseres Vereins Jugendförderung Leipzig e.V. gehören unter anderem die Elektrofirma Nerlich und die Klempnerei Manfred Zankl, die bereits mehrfach tatkräftig und mit sehr hohem Zeit- und Kostenaufwand dafür gesorgt haben, dass das Sportgelände des "Rugby-Club Leipzig e.V." in den letzten zwei Jahren einem erheblichen positiven Wandel unterzogen wurde. So ist es nicht von ungefähr, dass gerade wieder diese Firmeninhaber sich der neuen sozialpolitischen Aufgabe stellen und als Gründungsmitglieder des Vereins auch in den weiteren Jahren ihre Unterstützung für Kinder- und Jugendarbeit im Sport zusagen.

Um möglichst viele sportliche Maßnahmen sowie Kinder und Jugendliche unterstützen zu können, muss der Verein jedoch noch entsprechend wachsen. Insofern laden wir jeden Unternehmer und Selbständigen ein, sich über den Verein zu informieren und ihm beizutreten. Es ist an der Zeit, dass nicht das zweifelhafte Motto: `Geiz ist geil!A sich in den Erfahrungsschatz der Jugend einbrennt und Gradmesser des Handelns wird. Vielmehr soll sie endlich wieder alte Tugenden, wie gegenseitige Hilfe und Unterstützung, von uns Erwachsenen vorgelebt bekommen.

Interessenten für "Jugendförderung Leipzig e.V." können sich melden bei: Jürgen Weber, 1. Vorsitzender Tel.: 0341 B 566 24 01 B Fax: 0341- 566 24 02 B E-Mail: info@sbbuero-bau.de


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