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Eingangs ein kurzer Rückblick.
108.000 Besucher strömten zur Buchmesse 2005 auf das Messegelände, um sich auf 49.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche einen Überblick über die Neuerscheinungen von 2.142 Ausstellern aus 31 Ländern zu verschaffen. In diesem Jahr 2006 gibt es sowohl bei Ausstellern als auch bei der Fläche einen Zuwachs von fünf Prozent.
Dabei werden sich zahlreiche kleine Verlage zum ersten Mal in Leipzig präsentieren. Zudem planen mehrere große Verlage deutliche Standerweiterungen.
Mehr Themenschwerpunkte
Bewährte Themenschwerpunkte wie "Kinder / Jugend / Bildung", "Comic" und "Hörbuch" werden weiter ausgebaut, dabei bleibt Leipzig die größte und wichtigste Hörbuchmesse. "Das Hörbuch ist in!"Über 120 Hörbuchausstellern, rund 100 Veranstaltungen und eine Präsentation aller ARD-Hörfunkanstalten beweisen es. Neben den Jubiläen wie Bertolt Brecht (50ster Todestag), Heinrich Heine (150ster Todestag) und Wolfgang Amadeus Mozart (250ster Geburtstag), wird im Vorfeld der FIFA-Weltmeisterschaft das Thema Fußball eine große Rolle im Messeprogramm spielen.
Geplant sind zahlreiche Mitmachaktionen und Humorvolles und Literarisches rund um den Fußball.
Zum ersten Mal stellt die "Autorenwerkstatt Prosa" des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) ihre Stipendiaten auf der Leipziger Buchmesse der Öffentlichkeit vor. In der Veranstaltung "Prosa Prognosen" präsentiert sie zehn junge Autorinnen und Autoren, die im letzten Herbst am Berliner Wannsee an ihren Texten feilten.
Das LCB, aus dem seit seiner Gründung 1997 mehr als 50 Absolventen kamen, gilt, neben dem Literaturinstitut der Universität Leipzig, als beste Talentschmiede der deutschen Literatur.
Neben der Einführung junger Autoren wird die Vorstellung und Vermittlung der Literaturen aus den mittel- und osteuropäischen Ländern ein weiteres ganz besonderes Anliegen der Buchmesse sein.
Diesmal präsentieren auch Slowenien und die Ukraine ihre Bücher, letztere mit Titeln im Spannungsfeld jüdischer Geschichte und "Orangener Revolution".
Der Preis der Leipziger Buchmesse wird ein Zeichen setzen
Am 16. März 2006 um 16 Uhr in der Glashalle der Neuen Messe vergibt die Leipziger Messe mit Unterstützung des Freistaates Sachsen und der Stadt Leipzig öffentlich zum zweiten Mal den "Preis der Leipziger BuchmesseA. Die Auszeichnung ist mit 45.000 Euro dotiert und wird, ausgewählt von einer hochkarätigen Jury, in der renommierte Fachleute und Literaturkritiker mitarbeiteten, in den Kategorien Sachbuch / Essayistik, Übersetzung und Belletristik vergeben.
In diesem Jahr ist die Resonanz des Preises weiter gestiegen. Rund 20 Prozent mehr Titel wurden vorgeschlagen. Die sieben Jurymitglieder hatten über 700 eingereichte Bücher mit einem Umfang von 175.750 Seiten zu lesen, um in den drei Kategorien die jeweils besten fünf Titel auszuwählen. Der Juryvorsitzende Martin Lüdke meint: "Die Arbeit hat sich gelohnt, auf das Ergebnis können wir, glaube ich, stolz sein!" Wir indessen, die Leser, dürfen uns auf die Bücher der Preisträger und die interessante Debatte, die sie sicher auslösen werden, freuen.
Vergeben wird auch der Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung 2006. Er geht an den ukrainischen Schriftsteller, Dichter, Essayisten und Übersetzer Juri Andruchowytsch, von dem im vergangenen Jahr bei Suhrkamp der Roman "Zwölf Ringe" erschien.
In der Fachwelt wird dieser Roman, dessen Handlung in einen der abgelegensten Orte der Karpaten führt, wegen seiner kunstvollen Mischung aus Mythos und Magie und als Geschichte von den Überlagerungen einer Gesellschaft im Transit hoch gelobt.
Das Buch öffne dem Leser die Augen für die vergessene Mitte des Kontinents.
Das Lesefestival der Superlative
Seit 15 Jahren ist die Leipziger Buchmesse mit "Leipzig liest", dem größten Lesefestival Europas, untrennbar verbunden.
Das Gemeinschaftsprojekt der Leipziger Messe, der Stadt Leipzig, des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, des Mitteldeutschen Rundfunks, des CLUB Bertelsmann, des Kuratoriums Haus des Buches e.V. und der an der Messe beteiligten Verlage, ist in diesem Jahr erneut gewachsen.
Über 1.800 Veranstaltungen mit 1.500 Mitwirkenden stehen im Programm. "Leipzig liest" ist in dem anderthalb Jahrzehnt seines Bestehens so attraktiv geworden, dass sich keiner die Chance entgehen lassen möchte, auf ein so begeistertes Messepublikum zu treffen. International führende Schriftsteller und Publizisten werden zu Lesungen und Diskussionen erwartet. Auch zahlreiche Sänger und Schauspieler haben ihr Kommen angekündigt.
Zentren unter den 250 Veranstaltungsorten sind beispielsweise die Alte Handelsbörse mit den "Hörbuchnächten" zur Aktion "Leipzig hört" und die lange "Leipziger Lesenacht" in der Moritzbastei am Messedonnerstag. Rund 40 deutschsprachige Gegenwartsautorinnen und Bautoren , bereits bekannte Namen ebenso wie Nachwuchs-Talente aus den Schreibschulen Leipzig oder Hildeheim, werden nonstop an vier Leseorten in der `mbA auftreten.
Weitere Informationen und das detaillierte Programm von "Leipzig liest" im Internet unter: www.leipziger-buchmesse.de