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MOZART IN LEIPZIG


WIn diesem Jahr feiern wir ein Weit Jubiläum der klassischen Musik: den 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart.
Am 27. Januar 1756 kam er im Haus Nr. 9 der Getreidegasse im alten Stadtteil von Salzburg zur Welt.
Er war das siebente Kind des fürsterzbischöflichen Hofkomponisten und späteren Vizekapellmeisters Leopold Mozart aus Augsburg und seiner Frau Anna Maria geb. Pertlin aus St. Gilgen am Wolfgangsee. Seit dem vierten Lebensjahr erhielt er durch den Vater Musikunterricht auf dem Cembalo. Violine, Klavier, Bratsche und Orgelspiel kanen hinzu. Nach den zahlreichen Reisen des Wunderkindes mit dem Vater und der älteren Schwester Maria Anna (''Nannerl'') zu fast allen bedeutenden Zentren des damaligen europäischen Musiklebens folgte eine erste Schaffensperiode in Salzburg. Danach ließ sich Mozart in Wien nieder, das er für "der, besten Ort der Welt" hielt.
Jedoch lebte er hier in bedrückenden finanziellen Verhältnissen. Diese zwangen ihn wiederholt, sich um eine feste Anstellung zu bemühen. Im Frühjahr 1789 sozusagen am Vorabend der Französischen Revolution nahm Mozart die Gelegenheit wahr, den¬ Fürsten Karl von Lichnowsky auf dessen Reise nach Berlin (mit Zwischenaufenthalten in Dresden und Leipzig) zu begleiten.
Er wollte sich an Hof des preußischen Königs Friedrich Wilhelm 11. um eine Anstellung bewerben. In Leipzig wehte Mozart vom 20. bis 22. April auf der Hinreise und vom 8. bis 17. Mai auf der Rückreise. Zuerst zog es ihn zur Wirkungsstätte des großen Johann Sebastian Bach. In der Thomaskirche gab er ein Orgelkonzert. Ihm zu Ehren sangen die Thomaner Bachs achtstimmige Motette "Singet dem Herrn ein neues Lied". Mozart schloss Freundschaft mit Johann Friedrich Doles, dem Schüler, Schwiegersohn und Nachfolger Bachs.
Über das Konzert in der Thomaskirche berichtet ein Zeitzeuge: "Am 22. April lies er sich ohne vorhergehende Ankündigung auf der Orgel in der Thomaskirche hören. Er spielte da eine Stunde lang schön und kunstreich, vor vielen Zuhörern. Der Organist Görner und der Kantor Doles waren neben ihm und zogen die Register. Ich sah ihn selbst, einen jungen modisch gekleideten Mann von Mittelgröße. Doles war ganz entzückt über des Künstlers Spiel und glaubte den alten Seb. Bach, seinen Lehrer, wieder auferstanden. Mozart hatte mit sehr gutem Anstande und mit der größten Leichtigkeit alle harmonischen Künste angebracht und die Themata, unter anderen den Choral Jesu meine Zuversicht, aufs herrlichste aus dem Stegreife durchgeführt." Zu einer weiteren musikalischen Veranstaltung von Rang gestaltete sich Mozarts Auftritt im Leipziger Gewandhaus. Nachdem dort bereits 1782 eine von Mozarts Sinfonien aufgeführt worden war, trat er selbst am 12. Mai 1789 als Dirigent und Sollst eigener Werke dort auf. Zuerst dirigierte er eine Sinfonie.
Dann sang seine Freundin, die Prager Sopranistin Josepha Dušek, von ihm auf dem Klavier begleitet , die große Konzertarie "Non temer, amato". Schließlich spielte Mozart noch zwei Klavierkonzerte und eine Phantasie. Sein brillantes wie einfühlsames Spiel löste allgemein Bewunderung aus. Zu jener Zeit hatte Mozarts Schaffen bereits seinen Höhepunkt erreicht. So standen die Leipziger Konzerte unter der Regie eines Frühvollendeten.
Als Mozart am 5. Dezember 1791 an einer fieberhaften Erkrankung in Wien starb, hatte er bis dahin über 600 Werke komponiert. Dazu gehören seine Opern (z. B. Figaros Hochzeit" Die Entführung aus dem Serail, , Don Giovanni und Die Zauberflöte), Orchesterwerke, Kirchen und Kammermusik, Violinkonzerte, Klavierkonzerte und Gesangswerke.

Werner Müller, Stahmeln

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