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Mitglieder des Lützschenaer Künstlerkreises

In unserer Ortschaftszeitung des Monats August dieses Jahrgangs schrieben wir über den Lützschenaer Künstlerkreis. Mit ihrer III. Auen-Galerie, deren Exponate anlässlich des diesjährigen Schlossparkfestes im Schloss zu Lützschena zu sehen waren, bewiesen die Mitglieder des Künstlerkreises die beachtliche künstlerische Qualität ihrer Arbeiten. Die Ausstellung löste eine starke Resonanz aus.

Im Auen-Kurier wollen wir in einer losen Folge die Mitglieder des Künstlerkreises vorstellen. Wir beginnen heute mit:

Dr. Peter Möckel
Naturwissenschaftler und Forscher mit Ambitionen auf dem Gebiet der Experimentalkunst

Die Biografie Dr. Peter Möckel wurde 1925 in Hamburg geboren. In Berlin und Leipzig wuchs er auf. Schon frühzeitig zeigte er sein Interesse an Naturwissenschaften. Doch erst nach dem Kriegsdienst, zu dem er gezwungen wurde und der anschließenden Gefangenschaft, konnte er 1947 mit dem Aufbau von zwei Laboratorien mit Produktionsstätten für Konsumgüter beginnen. 1952 gründete er das `Laboratorium für organische Synthese zur Herstellung von LaborchemikalienA. Dazu arbeitete er mit der Akademie der Wissenschaften in Berlin-Adlershof zusammen. 1958 wurde Peter Möckel Forschungsleiter von `Spezialchemie LeipzigA, nebenberuflich war er 24 Jahre als Freier Mitarbeiter vertraglich mit den Carl Zeiss Werken in Jena verbunden. 1969 erweiterte der Wissenschaftler seine Forschungsstätte im Nordwest-Raum von Leipzig.
1975 erfolgte die Promotion in Chemie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Bis 1990 kann Dr. Peter Möckel auf über neunzig wissenschaftliche Veröffentlichungen und Patente verweisen. Er baute sich eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung auf, die bundesweit mit namhaften Firmen und wissenschaftlichen Einrichtungen kooperiert. Neuerdings ist er mit Forschung und Innovation im Pharmabereich beschäftigt und betreibt experimentelle Fotografie als Brücke zur Kunst.
Schöpfer der Weltneuheit "art polaris"


Dr. Peter Möckel ist kein Maler. Aber kein Maler könnte jemals so vielgestaltig, so phantasievoll und so verrückt sein, wie die Natur. Chemie und Physik, die Wissenschaftsgebiete von Peter Möckel, in ihrer inneren Schönheit optisch zu zeigen, ist sein künstlerisches Anliegen. Aus Polymeren und Kristallen, beide von sich aus farblos, werden Formen und Farben hervorgeholt, die uns in eine Zauberwelt versetzen und staunen lassen.
So wurde von Dr. Möckel die Polarisations-Fotografie in die Kunst eingeführt, die von ihm dafür verwendete Bezeichnung "art polaris" ist gesetzlich geschützt. Angeregt wurde der experimentierfreudige Naturwissenschaftler und Künstler durch Arbeiten des amerikanischen Physikers Eric Heller. Der startete seinen Computer, und mit dessen Hilfe suchte er unter dem Slogan: `So schön kann Mathematik seinA, mathematische Formeln in künstlerische Bilder umzusetzen.
Peter Möckel benutzt k e i n e n Computer. Seine künstlerischen Mittel sind organische Verbindungen und Polymere, die durch fotografische Wiedergabe im polarisierenden Licht zu verblüffenden, farblich berauschenden Bildern unterschiedlichster Art werden. Der Ausgangspunkt für die gezeigten Laser-Drucke sind Makro-Aufnahmen dieser Polymere und Chemikalien. Im Angesicht seiner Bilder stellt Dr. Peter Möckel heute fest: "So schön kann Chemie sein!"
Mit seiner Lebensgefährtin, der Malerin und Grafikerin Marianne Riedel, bildet Dr. Möckel ein hervorragendes produktives geistiges Duo, das sich wechselseitig inspiriert und ergänzt und Wissenschaft und Kunst in besonderer Weise in einander greifen lässt.



Marianne Riedel Malerin und Grafikerin

Die Biografie
Geboren 1930 in Dresden 1949 Lehre als Fotolithografin mit Grundausbildung in Handlithografie und Steindruck
1951/52 Studium an der Ingenieurschule für Polygrafie in Leipzig Abschluss als Flachdrucktechnikerin Besuch der Abendakademie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig 1983 bis 1992 Teilnahme an Kunstzirkeln bei G.A. Schulz und Kurt Domis 1984 Absolvierung eines Lehrganges für grafische Techniken Seit 1987 freiberuflich in Leipzig tätig, seit 1999 in Lützschena ansässig Bis 1991 Mitglied im VBK-DDR, seit 1993 Mitglied im Bund Bildender Künstler Leipzigs (BBKL)
2003 Gründung einer Produzenten-Galerie in Lützschena
2003 Initiative zur Gründung des Lützschenaer Künstlerkreises und Übernahme des Vorsitzes Marianne Riedel gestaltete seit 1984 zahlreichen Personalausstellungen und war an einer größeren Zahl von Gemeinschafts-Ausstellungen beteiligt

Die Malerin und Grafikerin Marianne Riedel arbeitet gegenständlich. Sie versteht sich als überzeugte und unerschütterliche Realistin.
Ihre bevorzugten Arbeitsgebiete sind Blumenstilleben, Landschaften und figürliche Darstellungen, ihre vorrangigen künstlerischen Techniken sind Aquarell und Tempera. Besonders ihre Blumenstücke zeichnen sich durch eine leuchtende und kräftige Farbigkeit aus.
Die Künstlerin will mit ihren Bildern Freude bringen und für den Betrachter Ruhepunkte schaffen in der Bilderflut, die täglich auf ihn hereinstürzt. .


Sie will im besten Sinne ein Stück `heile WeltA vermitteln, als Kontrast zu den dramatischen Ereignissen auf unserem gequälten Planeten Ein Leben lang auf eine kleine Welt verwiesen, fand sich Marianne Riedel selbst in den daraus gefilterten Landschaften und Stilleben. Heute lässt sie sich dabei auch vom eigenen Garten und der nähere Umgebung inspirieren. Immer wieder öffnet sie dem Betrachter auch den Blick für die Schönheit unserer heimischen Landschaft und weckt seine Phantasie. `Als fast Ur-Leipzigerin hat die Auwaldlandschaft an Elster und Luppe schon immer einen besonderen Reiz auf mich ausgeübtA, sagt Marianne Riedel. In ihren Bildern entwickelt die Malerin ein wunderbares Gefühl für das Licht und für Stimmungen, sie malt gleichsam auch den Wind oder die Geheimnisse des durchsichtigen Blaus des Wassers, wurzelnd in einem ausgeprägten Sinn für Formen und Farben. Thematisch hat sie sich unter anderem mehrfach mit den leidenschaftlichen feurigen Rhythmen und einzigartigen Bewegungsabläufen des südspanischen (andalusischen) Flamencos in ihrer bildkünstlerischen Sprache mit gleicher Leidenschaft auseinandergesetzt. Zu einem qualitativen Sprung führte dazu der 1992 endlich realisierbare lang ersehnte Spanienaufenthalt. Er brachte ihr ein starkes, nachhaltiges Erlebnis, zumal sie viele ihrer Vorstellungen in der Realität der Landschaft und der Lebensweise der Menschen und ihrer Kultur wiederfand.
Fortan variierte sie die Motive, fand neue Bewegungen, akzentuierte den Rhythmus und dramatisierte die Partnerbeziehungen der Flamencotänzer.
Nicht zuletzt gilt es dankend und anerkennend die vielen guten Taten zu würdigen, mit denen Marianne Riedel das kulturelle Klima von Lützschena und Stahmeln bereichert.
Atelier und Produzentengalerie Elsteraue 9, 04159 Leipzig-Lützschena Tel.: 0341-461 20 22


 


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