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Am 8. Oktober - ab Hellweg Parkplatz - starteten 39 reisefreudige Vereinsmitglieder nach Burg. Nicht nach Burg bei Magdeburg, sondern ins malerische Burg im Spreewald kurz vor der deutsch polnischen Grenze. Ungefähr einen Kilometer nordöstlich von Burg erhebt sich der Schlossberg imposante neun Meter über die Ebene. Im sagenumwobenen Schlossberg soll noch heute in Anlehnung an die Barbarossa Sage vom Kyffhäuser der Wendenkönig hausen, dessen Schloss dort untergegangen sein soll. Die Nutzung der Erde des Schlossbergs durch die Bauern der umliegenden Felder zur Aufwertung ihrer Böden nährte den Gedanken, seine Existenz durch Aufkauf des Geländes und den Bau eines Aussichtsturmes zu sichern. Gleichzeitig beschloss man, sich einzureihen in die Denkmalsbewegungen zu Ehren Otto von Bismarcks. Einweihungstag sollte dessen 100. Geburtstag, der 1. April 1915 sein. Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges und Schaffung einer dritten Funktion des Turmes als Denkmal für die Gefallenen des Krieges und Beschaffung der nötigen 79.000 RM Grundkapital konnte der Turm am 2. September 1917 eingeweiht werden. So näherten wir uns von Süden dem Turmund lauschten in der mit grünfarbigen Majolikakacheln verkleideten Gedenkhalle gespannt dem anekdotenreichen Vortrag einer Gemeindemitarbeiterin. Danach machten wir uns an den Aufstieg: 27 Meter und 138 Stufen später standen wir auf der obersten Plattform des Turmes und sahen eigentlich nichts. Die Bewaldung des Burger Gebietes hat in den letzten 90 Jahren so stark zugenommen, dass leider nur von den umliegenden Gemeinden vereinzelte Kirchturmspitzen zu erkennen sind. Nach dem obligatorischen Familienfoto vor der wunderschönen Kulisse desTurmes fuhren wir in das traditionsreiche Hotel Bleske und stärkten uns mit Dillhering, Hirschbraten und Zanderfilet. Weiter ging's zu einem außergewöhnlichen Projekt – gelegen zwischen den neu entstehenden Seen Kahnsdorf und Bischdorf, scheinbar "mitten im Nichts": Die Slawenburg Raddusch, Diese, zwischen 1984 und 1989 im Zuge der Braunkohleförderung im Tagebau Seese Ost ausgegrabene Burg ist eine von ehemals ca. 40 kleinen ringförmigen Befestigungsanlagen in der Niederlausitz. Der slawische Stamm der Lusizi (daher der Name der Lausitz) erbaute diese Burgen im 9. und 10. Jahrhundert. Das zu Beginn der 90er Jahre vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und dem Archäologischen Landesmuseum entwickelte Projekt beherbegt die Ausstellung „Archäologie in der Niederlausitz". Der riesige Burghof von 1.000 m2 bietet Platz für kulturelle Angebote wie Konzerte, Theater und Kinderveranstaltungen. Nachdem sich einige der Reisenden im hauseigenen Cafe erholt und andere sich noch weiter in der Ausstellung umgesehen hatten, ging es wieder gen Heimat. Fazit: Die Fahrt hat sich gelohnt! Wir danken den Organisatoren, Frau Schneider und Frau Noack, den Mitarbeitern im Bismarckturm Burg und der Slawenburg Raddusch und nicht zuletzt unserem Busfahrer Mario. Marcel Dennhardt |