Beeindruckt vom neuen Bildermuseum
„Als ich Anfang der 90er Jahre am Spielfeldrand des Lützschenaer Sportplatzes
stand, kam Herr Neumann auf mich zu und fragte gar nicht erst, ob ich Mitglied
im Bismarckturmverein werden wolle. Er brachte das Mitgliedformular gleich
mit und zeigte, wo ich es zu unterschreiben hätte – dann wäre alles geregelt.“
Mit dieser Anekdote begrüßte Freiherr Speck von Sternburg die Mitglieder des
Bismarckturmvereins zu einer Führung durch das neue Leipziger Bildermuseum.
Im Weiteren bemerkte er, dass er diese Entscheidung nie bereut hätte und betonte
die Wichtigkeit von heimatlichen Vereinen für die Traditionspflege in Lützschena,
insbesondere nach der Einge-meindung.
Die Vereinsmitglieder waren diesmal nicht einer der Veranstalter, welche sich
um kulturelle Angebote in Lützschena und Umgebung bemühen, sondern neugierige
Besucher der neuesten, eindrucksvollsten, aber auch wegen ihres gewaltigen
Äußeren von einigen mit Skepsis betrachteten Kultureinrichtung der Stadt Leipzig.
Unter der sachkundigen Führung von Dr. Jan Nicolaisen konnten die Bilder der
Sammlung Maximilian Speck von Sternburgs bestaunt werden. Der Rundgang führte
von Glanzstücken holländischer Maler aus dem 17. Jahrhundert über Lucas Cranach
den Ältern bis zu Caspar David Friedrichs Meisterwerk „Lebensstufen“. Vor
der Besichtigung der beeindruckenden Beethovenskulptur von Max Klinger konnten
sich die Besucher mit der imposanten Architektur des Gebäudeinneren vertraut
machen. So ist das Haus in Leipziger Tradition wie eine Passage gestaltet,
und die Erbauer legten viel Wert darauf, dass durch großzügige Fensterflächen
ein Kontakt nach außen verbleibt. Beim diesem ersten Rundgang war es jedoch
nicht möglich alle Kunstwerke des Museums zu besichtigen, für die umfangreichen
Sammlungen gibt es bei künftigen Besuchen noch viel zu entdecken. Die Vereinsmitglieder
waren tief beeindruckt vom neuen Leipziger Museum, und wenn in diesem Jahr
der für manche „graue Klotz“ hinter einer Glasfassade verschwunden sein wird,
sind sicher auch letzte Skeptiker stolz auf die neue Galerie. Den Lesern des
Auenkuriers wird ein Besuch gern empfohlen.
Am 28 August können die Besucher des Bismarckturmes exotisches Flair mit dem
„Ulli – Singer – Trio“ bei Flamenco, Jazz und Gitarrenmusik erleben.
Jens Feig