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Zehn Jahre Kinderhaus "Lützschenaer Sternchen"
Ein Paradies für die Kleinen


Der 9. Dezember 1994 war ein großer Tag für Lützschenas Kinder. In der im Auftrage der Gemeinde neu erbauten Tagesstätte mit ihren hellen, großzügig angelegten Räumlichkeiten, empfingen die Leiterin Katrin Winter und ihre tüchtigen Mitarbeiterinnen im nunmehrigen Kinderhaus 1 Krippenkind , 45 Kindergarten- sowie 28 Hortkinder, die sich dort verständlicherweise bald wohlfühlten. Schließlich hatten sie nun viel Raum und Zeit zum Spielen, Träumen, Toben, Basteln und Singen. Außerdem stand ihnen ein großer Garten mit vielen tollen Geräten zur Verfügung. Auch der freie Träger des Hauses, seit 1991 ist das der Kreisverband Leipziger Land/Muldetal der Volkssolidarität, freute sich über seine neue Errungenschaft.

Statistisches

Heute, zehn Jahre später, ist die umsichtig und zielstrebig wirkende Katrin Winter glücklicherweise noch immer die Leiterin im Kinderhaus. Mit ihr sind zwölf staatlich anerkannte Erzieherinnen für die Kinder da. Ihnen sind 26 Krippen-, 71 Kindergarten- und 56 Hortkinder anvertraut. In den zehn Jahren des Bestehens der Einrichtung waren zehn Zivildienstleistende eingesetzt. 27 Schülerinnen, Schüler und Studenten absolvierten hier ein Praktikum. Das Haus konnte sich über die Fürsorge und Hilfsleistungen von Sponsoren und der Eltern freuen. Besonders war der langjährige Partner für Spielwaren und Möbel, die Firma WEHRFRITZ, aktiv: Zum Jubiläum baute sie im Atrium des Kinderhauses eine "Klettereiche" auf. In ihren unfallsicheren Ästen können die Kinder hangeln, klettern, schwingen oder in der Baumhöhle ausruhen.

Kinder und Erzieherinnen haben sich für die Tage vom 8. bis 10. Dezember ein buntes Festprogramm ausgedacht, mit Singen, Tanzen, Musizieren, Sport und Spielen, mit einer Fotoausstellung und der vielgestaltigen Behandlung des Themas "Hier bewegt sich was".

Erziehen heißt: Einem Menschen begegnen!

Inhaltsreich sind die Grundsätze der pädagogischen Arbeit im Kinderhaus, die der Weckung und Entfaltung der Kreativität der Kinder dienen. Im Programm heißt es:
"Die Erzieherinnen unseres Kinderhauses arbeiten nach dem Situationsansatz.
Wir wollen die Lebenssituationen, welches das Kind umgibt, aufgreifen und diese mit unserer Hilfe und den notwendigen Kenntnissen bewältigen lernen. Unsere Hilfe erstreckt sich auf das Entdecken von individuellen Grundbedürfnissen der Kinder und der Sicherung ihrer Rechte. Die Erzieherin gibt viel Freiraum zum Tätigsein, aber auch ausreichende Rückzugsmöglichkeiten. Unsere Aufmerksamkeit gilt der ganzheitlichen Förderung des Kindes, all seiner Sinne, Fähigkeiten und Fertigkeiten."

Von den Erzieherinnen werden die Kinder zunächst so angenommen, wie sie ins Kinderhaus kommen. Jedes Kind "leuchtet wie ein Stern" und hat dennoch auch seine Ecken und Kanten. Die Lebenssituation des jeweiligen Kindes wird aufgegriffen und dann auf den verschiedenen pädagogischen Feldern berücksichtigt. Mit geeigneten pädagogischen Mitteln wird, in ständiger Abstimmung mit den Eltern, ganz auf die sich jeweils herausbildende Persönlichkeit eingegangen.
In diesem Prozess steht die Entwicklung zu selbstverantwortlichem, selbständigem, solidarischem und sachkompetentem Handeln in jeder Lebenssituation im Mittelpunkt. Eine große Rolle spielen dabei die Projektthemen, bei deren Bewältigung sich das Kind umfassend verwirklichen kann.

In den zehn Jahren des Bestehens des Kinderhauses gab es über achtzig solcher Themen, darunter beispielsweise:
"Das kann ich schon alleine", "Ist die Straße ein Spielplatz?"; "Wieso? Weshalb? Warum? Aufgepasst im Straßenverkehr"; "Die Erde, was da alles passiert"; "Mein Körper. Mein Schatz"; "Worüber wir staunen" und "Wir entdecken und erforschen den Wald".
Bleibt, den Mitarbeitern des Kinderhauses und ihrer Leiterin, Katrin Winter, für ihre aufopferungsvolle, qualifizierte Arbeit sowie dem Träger der Einrichtung, der Volkssolidarität e.V., für sein Engagement zu danken und für das nächste Jahrzehnt ihnen beste Erfolge in der Arbeit und dem Kinderhaus ein gutes Gedeihen zu wünschen.

Gottfried Kormann


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