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Neuer Pfarrer Helge Voigt tritt am 24. Oktober sein Amt an Lützschena hat eine freundliche und aktive Kirchgemeinde |
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Auen Kurier: Herr Pfarrer Voigt, die Lützschenaer Einwohner und besonders die evangelische Kirchgemeinde sind sehr froh, dass die mehrere Monate verwaiste Pfarrstelle endlich wieder besetzt ist. Sie dürfen Ihre Familie und sie auch als neue Bürger der Ortschaft willkommen heißen. Können Sie bitte wichtige bisherige Lebensdaten und Stationen Ihres noch kurzen Berufsweges schildern? Pfarrer Voigt: Ich bin in Leipzig geboren, vor dreiunddreißig Jahren, bin in Möckern aufgewachsen, habe die Schule bis zum Abitur 1989 besucht und habe als Quereinsteiger kirchliche Gemeinden kennen gelernt; denn mein Elternhaus ist ohne Konfession. Ich war mit zwei Jungen Gemeinden verbunden, die mich sehr freundlich und ohne Vorbehalte aufgenommen haben, das waren die Jungen Gemeinden in Möckern und in der Nikolaikirche inmitten der Stadt. Als 18 Jähriger bin ich zur Nationalen Volksarrnee gegangen, damals mit dem Ziel, den Wehrdienst so schnell wie möglich hinter mich zu bringen, um danach Technische Kybernetik (Automatisierungstechnik) zu studieren. Es kam die Wende, und ich musste als Soldat entscheiden, ob ich notfalls mit Waffengewalt gegen Demonstranten vorgehen würde. Wenn ich ehrlich bin, wäre es so gekommen. Das machte ich mir im Dezember 1989 klar. Fortan verweigerte ich die Waffe. Damit musste ich meinen Studienplatz aufgeben, und eine Perspektive war offen. A.K: Wie kamen Sie dann zu dem Entschluss, evangelischer Pfarrer zu werden? Pfarrer: Genau in dieser Zeit, Ende 1989, habe ich zum Glauben gefunden. Mit Genugtuung konnte ich feststellen, dass Gott mich gestärkt hat, aufrecht zu sein. Ein Jahr habe ich zunächst in einem Wochenheim für geistig Behinderte in Miltitz gearbeitet. Danach studierte ich von 1991 bis 1998 Theologie an den Universitäten in Leipzig und Halle. Anschließend habe ich erfahren müssen, wie das ist, keine Chance auf Arbeit zu haben; denn es gab zu wenig Vikariatsplätze. So kam es, dass ich als Diplom Theologe in einer Tischlerei als Lehrling landete. Trotz allem war das für mich eine gute Zeit; denn so musste ich wieder mein Leben ganz anders gestalten, auch um Boden unter die Füße zu bekommen. Schließlich war ich doch einer der Glücklichen, der einen Vikariatsplatz bekam, und so war ich von 1999 2001 Vikar und konnte die Ausbildung zum Pfarrdienst abschließen. In dieser Zeit war ich auch schon in Lindenthal und Lützschena tätig. Seit 1994 bin ich mit meiner Frau Anke verheiratet. Wir haben zwei Töchter, Marie (die in diesen Tagen acht Jahre alt geworden ist) und Hanna (3). |
A.K Sie waren nach der Ausbildung Pfarrer mit allen Pflichten und Rechten. Welche Aufgaben wurden Ihnen von der Kirchenleitung übertragen?
Pfarrer: Als erste Aufgabe übemahm ich die Pfarrstelle in Röderau und Zeithain. Dort hatte ich sechs Elbdörfer und drei Kirchen zu betreuen. Außerdem wirkte ich als Jugendpfarrer für den Kirchenbezirk Großenhain. Drei Jahre war ich dort Seelsorger und konnte viele Erfahrungen sammeln, nicht zuletzt, weil wir im erheblichen Maße Flutgeschädigte gewesen sind und vielen Menschen als Kirchgemeinde helfen konnten, nicht zuletzt mit Spenden, die auch aus Lützschena kamen.
A.K: Wie kamen Sie nun als Pfarrer in Ortsteile im nordwestlichen Teil von Leipzig?
Pfarrer: Nach drei Jahren Dienst als Pfarrer auf der ersten Stelle, entscheidet er, ob er sich für einen ständigen Einsatz dort bewerben will. In dieser Zeit fragten mich Wahrener Christen, ob ich mir denken könnte, die dort vorhandene freie Stelle als Pfarrer zu übernehmen. Meine Frau und ich haben uns eine Entscheidung nicht leicht gemacht. Besonders mir fiel es schwer, nach nur drei Jahren aus meinem alten Pfarramt wegzugehen. Letztendlich sind es die guten Erfahrungen aus der Zeit meines Vikariats und unsere Leipziger Wurzeln, die den Ausschlag gaben, wieder in die Großstadt zurück zu kehren.
A.K: War um wurden Sie gerade von Wahrener Christen gefragt, warum boten gerade sie Ihnen die Pfarrstelle an?
Pfarrer: Zu meinen neuen Aufgaben gehört neben dem Pfarramt in Lützschena auch der Dienst in Wahren ( wozu übrigens auch Stahmeln gehört) und Lindenthal. Wahren ist dabei die mich anstellende Kirchgemeinde, deshalb war auch sie es, die mit mir Verbindung aufnahm. Gemeinsam mit Amtsbruder Pfarrer Buchinann aus Lindenthal werde ich die drei Schwesterkirchgemeinden betreuen.
A.K: Was verbindet Sie, Herr Pfarrer Voigt, mit Lützschena?
Pfarrer: Zuerst ist es eine ganz freundliche und aktive Kirchgemeinde, die in der Ortschaft zu Hause ist. Wie ich weiß.,hat sich auch der Lützschenaer Kirchenvorstand aktiv für die Besetzung der Pfarrstelle eingesetzt" nicht zuletzt auch was mich selbst anbetrifft. Außerdem ist das Pfarrhaus sehr schön an der Leipziger Aue gelegen, und wenn wir mal auf gute Vorsätze zu sprechen kommen wollen, dann möchte ich gern meine Ausdauerläufe im Wald wieder aufnehmen, in einer Sportart, die ich schon seit meiner Jugend ausübe. Meine Familie ist schon im August nach Lützschena gezogen. Ich selbst komme in diesen Tagen nach. Im Pfarrhaus sind wir ganz herzlich empfangen worden. Der Kirchenvorstand hat uns nach alter Sitte mit einem besonderen Brot aus der Bäckerei