Auenkurier
Dezember 2003

  DER WEIHNACHTSSTERN VON LÜTZSCHENA

Alljährlich in der Advents- und Weihnachtszeit bis über den Jahreswechsel hinaus leuchtet an den dunklen Winterabenden vom Turm der Hainkirche ein großer vielstrahliger Herrnhuter Stern. Wir begegnen diesem schönen Weihnachtssymbol nicht nur in Kirchen, sondern auch als hell scheinenden Schmuck in Wohnungen, auf Straßen und Plätzen. Es gibt Sterne aus Papier und aus Plastikmaterial in verschiedenen Durchmessern bis 130 cm sowie in reizvollen Farbabstufungen: weiße, gelbe und rote Sterne, außerdem welche mit rotem Kern und weißen bzw. Gelben Spitzen.

 
 
DER HERRNHUTTER STERN

hat eine Tradition: Im frühen 18. Jahrhundert siedelten Mitglieder der Evangelischen Brüderunität aus Mähren in die Oberlausitz über. Hier gründeten sie 1722 den Ort Herrnhut. Er wurde Zentrum einer weltweiten und auch heute noch ausgeübten Missionstätigkeit. In dem Städtchen Niesky (1742 als Herrnhuter Kolonie gegründet) gab es ein Internat, in dem Jungen der Missionsfamilien erzogen wurden. Dort soll ein namentlich nicht bekannter Lehrer auf die Idee gekommen sein, im Rahmen des Geometrie-Unterrichts mit seinen Schülern aus Pappe und Papier Vierkantkörper anzufertigen und sie zu einem Stern zusammenzubauen. Schriftlich überliefert ist, dass 1821 zum 50jährigen Jubiläum der Unitätsknabenanstalt von Niesky im Schulhof ein Stern mit 120 Zacken installiert wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts begann die manufakturmäßige Herstellung der Herrnhuter Sterne. Das Zusammenfügen der Einzelteile geschieht heute wie einst in Handarbeit.
 

Wenn Weihnachtsschmuck auf Märkten zum Verkauf angeboten oder in Museen und Galerien ausgestellt wird, dann treffen wir zwischen Weihnachtskrippen, Engeln, Bergmännern, Schwibbogen, Räuchermännern und Weihnachtspyramiden gewiss ihn wieder - den Herrnhuter Stern. Wie der immergrüne Weihnachtsbaum und alle Sterne überhaupt hat auch er eine symbolische Bedeutung. Er erweckt in uns Freude und Glück der Weihnachtszeit.

W. Müller


 




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