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Die Männer vom Bauhof sind jederzeit einsatzbereit
­ Eine unentbehrliche Institution

Stille Helfer in vielen Lebenslagen, so könnten die vier Männer des Bauhofes Lützschena-Stahmeln charakterisiert werden. Ihren Sitz haben sie mit ihrer Werkstatt in Räumen auf dem Gelände des ehemaligen Gutshofes Stahmeln. Die beiden Bauhöfe Böhlitz-Ehrenberg und Lützschena-Stahmeln, die der zuständigen Außenstelle der Stadt angegliedert sind, arbeiten unter einer gemeinsamen Leitung.

Zu den Aufgaben des örtlichen Bauhofes und den Ergebnissen seiner Einsätze im vergangenen Jahr, führten wir mit dem Außenstellenleiter Detlef Bäsler und dem Vorarbeiter unseres Bauhofes, Rainer Schaaf, ein Gespräch:

Auen-Kurier: Was machen Profil und Aufgabenstellung des hiesigen Bauhofes aus?

Detlef Bäsler/Rainer Schaaf: Die Liste der Aufgaben des Bauhofes ist lang. Seine Mitarbeiter sichern am Tage die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr Lützschena. Sie nehmen die Brand- und Havariemeldungen entgegen, lösen den Alarm aus und sind mit die ersten Feuerwehrleute am Einsatzort. Dieser Synergieeffekt hat sich hundertfach bewährt und ist für die Sicherheit in der Ortschaft unentbehrlich. Immerhin gab es im vergangenen Jahr fünfundvierzig Einsätze, das sind fast vier in jedem Monat. Umfangreich ist das Aufgabengebiet zur Bewirtschaftung sämtlicher örtlicher öffentlicher Grünflächen. Dahinein fallen die Pflege der Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete und der vorhandenen Biotope ebenso, wie das Verkehrsgrün, beispielsweise die Unterhaltung der Straßenbäume, die nicht nur für die Verkehrssicherheit, sondern auch für den Umweltschutz von Bedeutung sind.
Der Bauhof ist zuständig für die Unterhaltung und Pflege sämtlicher Gewässer II. Ordnung in der Ortslage, das sind vorrangig Gräben und Bäche.

A.-K.: Die Mitarbeiter des Bauhofes werden sehr oft auf den Straßen der Ortschaft gesehen. Was gibt es denn da zu tun?

Bä./Scha: Das reicht von der Instandsetzung und Erhaltung der Wegeverbindungen bis hin zur Straßenunterhaltung im kleinen Umfang, was sich besonders auf die Fußwegebereiche bezieht. Die Bauhofmitarbeiter sind Dienstleister der Stadtreinigung für besonders gefährdete Gebiete, sozusagen deren Einsatztrupp vor Ort. Das trifft dann auch auf den Winterdienst zu. Beispielsweise muss die Bauhofbesatzung die Anliegerpflichten vor den öffentlichen Gebäuden und anderen Grundstücken, die der Stadt gehören, laut der Winterdienstssatzung erfüllen.
Ein besonderes Gebiet umfassen die Spielplätze im Ort, bei denen vom Bauhof für die Kinder beste Voraussetzungen für Spiel und Spaß geschaffen werden.

A.-K.: Was wird vom Bauhof für die Ortschaft im engeren Sinne geleistet?

Bä./Scha: Auch hierbei sind die Aufgaben umfangreich. Uns liegt die Sauberkeit und Ordnung in der Ortschaft am Herzen. Hierzu würden wir gern noch viel mehr tun. Aber meist halten uns die illegalen Müllablagerungen an den unmöglichsten Orten in der Ortsflur in Atem. Die müssen wir nämlich beräumen. Solche Dreckecken brauchten nicht zu sein, und ihre Verursacher handeln verantwortungslos gegenüber ihren Mitbewohnern. Sie können sich denken, dass wir immer sauer sind, wenn wir auf solche wilde Deponien stoßen. Die Mitarbeiter des Bauhofes sind da, wenn der Ortschaftsrat ruft oder die Vereine um Hilfe bitten. So sind die Kollegen an der Vor- und Nachbereitung der Ortsfeste beteiligt, gleich ob es das Osterfeuer, die Sonnenwendfeier, das Heimatfest oder das Schlossparkfest ist. Gerade im jetzigen Jubiläumsjahr zum 725-jährigen Bestehens Lützschenas kommen viele kleine und große Anforderungen für handwerkliche Arbeiten aller Art auf den Bauhof zu. Seine Besatzung erfüllt sie gern.
Der Ortschaftsrat hat uns auch mit dem Sitzungsdienst betraut. Immerhin muss bedacht werden, dass die Ortsvorsteherin und alle Ortschaftsräte ehrenamtlich arbeiten und keine Verwaltungsmitarbeiterinnen oder -mitarbeiter an ihrer Seite haben. Sämtliche anfallenden Arbeiten müssen sie selbst neben ihren beruflichen Pflichten ausführen, wenn ihnen niemand hilft. Da nehmen wir den Volksvertretern gern die Herrichtung des Sitzungszimmer für die Ortschaftsratssitzung in der ehemaligen Lützschenaer Schule am Bildersaal, die Heizung und den Schlüsseldienst ab. Auch die Verteilung der Aushänge in den Kästen für Bekanntmachungen oder die Zustellung wichtiger vertraulicher Schriftstücke an Empfänger im Ort, werden von den Mitarbeitern des Bauhofes ausgeführt.

A.-K.: Die Fülle der Arbeiten des Bauhofes ist erstaunlich und zugleich achtungsgebietend. Ihre Ausführung verdient hohes Lob. Was waren denn besondere Arbeitshöhepunkte im vergangenen Jahr?

Bä./Scha.: Neben den Einsätzen der Feuerwehr war das ohne Zweifel der mehrtägige Einsatz zur Bekämpfung des Jahrhunderthochwassern im August, wo unser Bauhof in Döbeln geholfen hat. Er war auch am Wegebau im Schlosspark beteiligt, und auch der diesjährige Winterdienst erforderte, wie jeder erlebt hat, besondere Anstrengungen. Wir wollen es bei diesen wenigen Beispielen belassen.

A.-K.: Herzlichen Dank für dieses aufschlussreiche Gespräch. Für die weiteren Aufgaben wünscht die Redaktion des Auen-Kuriers Ihnen beste Erfolge. Unser größter Wunsch ist allerdings, dass der Bauhof noch recht lange existiert und seine vielseitige Wirksamkeit die gebührende öffentliche Anerkennung findet. Zu verweisen ist dazu auf die Information zur Ortschaftsratssitzung in dieser Ausgabe des Auen-Kuriers.

Interview Gottfried Kormann




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