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Ausgabe
Bekanntmachungen u. Informationen
Inhalt und Ergebnisse der 30. ordentlichen Sitzung des Ortschaftsrates
Lützschena-Stahmeln vom 9. September 2002
Die Sitzung wurde von der Ortsvorsteherin, Frau Ziegler, geleitet. Sie
begrüßte die Mitglieder des Ortschaftsrates und die anwesenden Gäste. Sie
stellte die Beschlussfähigkeit des Gremiums fest. Die Tagesordnung wurde
einstimmig gebilligt.
Die Ortsvorsteherin informierte über die noch offenen Punkte aus den
Protokollen früherer Ortschaftsratssitzungen:
- Zur Anfrage an die LESG betreffs der Erddeponie im Freirodaer Weg gibt es
noch keine neue Sachstandsmeldung. Die Außenstelle der Stadt in Böhlitz-
Ehrenberg teilte mit, dass das Tiefbauamt die Verantwortlichkeit prüft.
- Die Weide am Arnikaweg wurde nach Prüfung der Standsicherheit gekürzt.
Der Fußweg ist mit Gras und Unkraut überwuchert. Hier sind Nachbesserungen
nötig.
- Zur Anfrage von Frau Skarga zur Schließung des Elsterdammes in Höhe der
Pferdewiesen hat eine Ortsbesichtigung durch die Flussmeisterei
stattgefunden. Diese fühlt sich zwar nicht zuständig, wird aber das
Anliegen an die verantwortliche Stelle weiterleiten.
- Die von Herrn Langer und Frau Berger geforderte Schaffung einer Tempo-30-Zone
im Gebiet der Anschlussstelle an die B6 wurde zusammen mit der
Unterschriftensammlung zur Öffnung der Bahnstrasse an das Amt für
Verkehrsplanung zur Stellungnahme und Klärung weitergeleitet.
- Zu den von Herrn Morawitz kritisch angesprochenen unterlassenen
Pflegemaßnahmen an der Weißen Elster findet eine Klärung mit der
Flussmeisterei, dem Tiefbauamt und der Außenstelle der Stadt statt.
In der Bürgerfragestunde wurden folgende Anliegen behandelt:
- Die Ortsvorsteherin, Frau Ziegler, informierte, dass die Aufgaben der
SERO die Abfall-Logistik GmbH (ALL) übernommen hat. Die Verlegung des
Containerplatzes am Mühlenweg in Stahmeln hat sie vorgenommen, ohne den
Ortschaftsrat davon in Kenntnis zu setzen. Die ALL meint, der
Containerplatz in der Stahmelner Straße sei ausreichend.
- Herr Uhlmann aus der Kirschallee 3 möchte eine Auskunft zur Pflege der
Regenwasseranlage im Wohngebiet. Es handelt sich um einen ca. 200 Meter
langen, offenen Graben, der bisher jährlich zwei Mal gepflegt wurde. In
diesem Jahr ist noch nichts passiert. Herr Uhlmann hat dankenswerterweise
die Pflege in Eigeninitiative vorgenommen. Er fordert jedoch die Prüfung
der Verantwortlichkeit und der Zuständigkeit für die Pflegemaßnahmen.
Ein Auszug des Festlegungsprotokolls wird dem Liegenschaftsamt zwecks
Klärung und Stellungnahme übergeben. - Als Vertreter des Ortsbrandmeisters der Freiwilligen Feuerwehr sprach
Herr Probocz. Er begründete die Forderung der FFW, die Bahnstraße unbedingt
als Zufahrt für die Rettungsfahrzeuge freizuhalten. Gleichzeitig forderte
er die Korrektur eines Artikels in der Kleinen Volkszeitung, aus dem zu
entnehmen ist, die FFW habe ihr Einverständnis zur derzeitigen Regelung der
Zufahrt gegeben.
Die Ortsvorsteherin Frau Ziegler antwortete. Sie bat die FFW, ihr Anliegen
mit dem Brandschutzamt der Stadt zu klären. Sie hat vom Tiefbauamt die
Mitteilung erhalten, dass der Rettungsweg über den Wiesenweg erfolgt. Der
Ortschaftsrat ist nicht befugt, solche Festlegungen zu treffen oder zu
ändern.
Die FFW bat den Ortschaftsrat, sie entsprechend zu unterstützen. Das Thema
wird in die noch ausstehenden Aussprachen mit dem Amt für Verkehrsplanung
und dem Tiefbauamt aufgenommen. - Herr Schneider erinnerte an die Juni-Ortschaftsratssitzung und die dort
erfolgte Zusage von Herrn Seidel, Vertreter von ZWALL, dass bis Ende Juni
mit allen betroffenen Bürgern Gespräche geführt werden sollten. Der ZWALL
sollte in diesen Gesprächen zum Stand der Abwasserentsorgung Stellung
beziehen.
An den ZWALL wird ein Protokollauszug mit der Bitte um Stellungnahme
übergeben.
Vorlage an den Ortschaftsrat zum Bebauungsplan "Alte Schäferei" im Ortsteil
Lützschena, Stadtbezirk Nordwest
Herr Rach brachte die Vorlage ein und erläuterte sie. Auf dem 0,6 Hektar
großen Areal beabsichtigt der Eigentümer, das Bestandsgebäude zu
Wohnzwecken umzubauen. Der rückwärtige Bereich soll in Form einer kleinen
Einfamilienhausanlage gestaltet werden. Durch den Eigentümer werden 6
Parzellen für den individuellen Hausbau vorbereitet und veräußert.
Herr Rach wies darauf hin:- Im Rahmen des Bauleitverfahrens wurden Schallimmissionsuntersuchungen
bezüglich des angrenzenden Sportplatzes und Festangers durchgeführt. Eine
neue Schallimmissionsuntersuchung liegt vor. Sie sagt aus, dass die
Richtwerte für nachts von 55 dB (A) während der Messung vom 7./8. Juni 02
in der lautesten Nachtstunde zwischen 1 und 2 Uhr um 5 dB (A) überschritten
wurden.
- Da die Versiegelung in diesem Gebiet nicht ausgeglichen werden kann,
erfolgt der Ausgleich mit Geldwert. Der Geldbetrag wird für
Ausgleichsmaßnahmen im Stadtgebiet verwandt. Damit wird das Prinzip des
ortsnahen Ausgleichs verletzt.
Der Ortschaftsrat stimmte der Vorlage zu mit der Forderung, die folgende
beiden Festlegungen zu berücksichtigen:
- Bis zum Satzungsbeschluss sind die Lärmschutzwerte dahingehend zu
überarbeiten, dass es zu temporären Erhöhungen des Lärmpegels kommen
kann.
- Es ist zu prüfen, ob die erforderliche Ausgleichsmaßnahme in zeitlicher
und räumlicher Nähe erfolgen kann (ortsnaher Eingriff).
Vorlage zum Entwicklungskonzept Leipzig Nord
Herr Christiansen stellt dieses Konzept vor. Das Ziel der Stadt Leipzig,
Ansiedlungen, insbesondere mit sehr großem Flächenbedarf, im
verkehrsgünstig optimal angebundenen Norden des Stadtgebietes zu bündeln,
soll durch ein Konzept nachhaltig fundiert werden.Inhaltliche Schwerpunkte des Konzepts sind die Einordnung der Standorte in
den regionalen Kontext und der Abgleich mit den vorbereitenden und
verbindlichen Bauzeitplanungen. Das Entwicklungskonzept dient als
verbindendes Element zwischen Flächennutzungsplan, Bebauungsplan und
konkretem Ansiedlungswunsch von Unternehmen.Die Mitglieder des Ortschaftsrates brachten zum Ausdruck, bei der weiteren
Fortschreibung mit einbezogen zu werden, damit sie gegebenenfalls Änderung
einbringen können. Herr Christiansen erklärte, dass dies nicht möglich sei,
da dieses Entwicklungskonzept als Handlungskonzept nach Beschlussfassung im
Stadtrat festgeschrieben sei.Die Mitglieder des Ortschaftsrates erklärten, dass sie dann eindeutig zu
spät beteiligt worden sind und die Behandlung der Vorlage einen rein
formalen Charakter trägt.Kritisch wurde angesprochen, dass die Legende zu klein gedruckt ist, so
dass man nichts erkennen kann.Der Ortschaftsrat nahm die Verwaltungsvorlage mit folgenden vorläufigen
Bemerkungen zur Kenntnis:- Der Ortschaftsrat wird seine Vorstellungen zu dieser
Entwicklungskonzeption noch einbringen, die im Rahmen der Fortschreibung
möglich sind.
- In dem Konzept fehlen die Betrachtung der Ortschaftslagen und der
ausgewiesenen Gewerbegebiete in der Ortschaft.
- Radwege sind abgeschnitten worden, beispielsweise gibt es keinen Radweg
mehr nach Lindenthal und Radefeld.
Neufassung der Winterdienstsatzung
Herr Dr. Richter brachte die Vorlage ein und erläuterte sie.Die Planung und Durchführung des Winterdienstes der Stadt Leipzig erfolgt
auf der Grundlage der gesetzlichen Forderungen und der aktuellen
Rechtsprechung. Es erfolgt die Trennung der gültigen Straßenreinigung- und
Winterdienstsatzung in zwei unabhängige Satzungen, um damit die
Handhabbarkeit zu verbessern.Durch die zuständige Außenstelle der Stadt wurden dem Eigenbetrieb
Stadtreinigung fünf Straßen in Lützschena-Stahmeln benannt, die
zusätzlich aufgenommen wurden:- Am Bildersaal
- An der Schäferei
- Stahmelner Höhe
- Stahmelner Allee
- Radefelder Weg
Die Fremdfirmen Kreiswerke Delitzsch und der Markranstädter Sommer-und
Winterdienst GmbH sind zuständig für den Winterdienst im Ortsteil
Lützschena-Stahmeln. In Absprache mit den Außenstellen sollen die Bauhöfe
stärker in den Winterdienst einbezogen werden.Herr Dr. Richter machte auf das Problem der knapp bemessenen finanziellen
Mittel aufmerksam.Auf die Nachfrage, wer für die Beräumung der B6 (neu) zuständig ist,
erklärte Dr. Richter, dass die Straße in der Pflicht des Straßenbauamtes
ist.Der Ortschaftsrat stimmte der Verwaltungsvorlage mit folgenden Änderungen
zu:- alle Straßen zum GVZ sind in Straßen S1 einzustufen;
- die ca. 10 Meter Steigung im Freirodaer Weg sind mit zu beräumen (erhöhte
Unfallgefahr);
- die beiden Anbindungen zur B6 sind mit zu beräumen in S1 (Wiesenring,
Pittlerstraße);
- die Definition von "anliegenden Grundstücken" sollte exakter erfolgen;
- der Radweg entlang der alten B6 in Richtung Stahmeln soll als Schulweg in
das Räumungsprogramm aufgenommen werden;
- Bekanntgabe der Auflistung der gefährlichen Stellen in der Ortschaft;
- Bekanntgabe, wer verantwortlich den Winterdienst ausführt.
Sonstiges
- Auf Grund der immer stärker werdenden Lärmbelästigung im Ort fordert der
Ortschaftsrat die Aufnahme in die Erarbeitung des Schallimmissionsplanes.
Dazu erfolgte bereits eine gesonderte Beratung mit dem Amt für
Umweltschutz, an der neben der Ortsvorsteherin der Ortschaftsrat Herr Thurm
teilnahm.
- Frau Ziegler informierte über die Arbeitsgemeinschaft "Grüner Ring -
Revitalisierung von Brachflächen", wo für eingestellte Objekte Fördermittel
zur Verfügung stehen. Aus Lützschena-Stahmeln wurden die Objekte "Gasthof"
und "Alte Waagestation" in die Prioritätenliste eingestellt. Im "Gasthof"
ist ein Jugend- und Begegnungszentrum geplant und in der "Alten
Waagestation" ein Infozentrum des "Grünen Ringes" mit Ruheplatz. Es handelt
sich noch um Planvorlagen!
Durch das Amt für Umweltschutz wird bis zum 30. September eine
Kosteneinschätzung veranlasst und geprüft, ob die Eigenmittel vorhanden
sind oder aufgebracht werden können.
- Durch die Mitglieder des Ortschaftsrates wurde kritisch angemerkt, dass
sie bei der Vorlage "Radfahrkonzeption der Stadt Leipzig" in die
Vorbereitung zwar einbezogen wurden, aber die vom zuständigen Mitarbeiter
der Stadt, Herrn Gloßat, bei der Einbringung zugesagte Beteiligung am
überarbeiteten Konzept bisher nicht erfolgte. Da das Konzept bereits in der
Sitzung der Ratsversammlung am 18. September 2002 beschlossen werden soll,
sehen die Ortschaftsräte keine Möglichkeit mehr, ihre Vorschläge nachhaltig
zu vertreten.
Unverständlich ist auch, dass die im Entwurf enthaltenen
Radwegeverbindungen in Lützschena-Stahmeln im überarbeiteten Konzept
gänzlich fehlen, so zum Beispiel an der alten B6 zwischen Lützschena und
Schkeuditz sowie die fehlende Verbindung nach Lindenthal sowie der Radweg
an der Westseite des Porschegländes.
Einstimmig beauftragten die Mitglieder des Ortschaftsrates die
Ortsvorsteherin, in seinem Namen die Kritik an Herrn Beigeordneten Dr.
Lütke Dahldrup schriftlich zu übermitteln.
PS: Kritik ist angekommen beim Beigeordneten und durch Herrn Stein
Straßenverkehrsamt erfolgte Rückruf an die Ortsvorsteherin. In der Sitzung
des Stadtrates im September erfolgte die Beschlußfassung des
"Gesamtkonzeptes", das für Lützschena und Stahmeln maßgebliche Konzept ist
noch nicht beschlossen. Wir werden beteiligt (Anmerkung Ziegler
Ortsvorsteherin).