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Der Bauwirtschaft im Osten Deutschlands geht es nicht gut. Die wirtschaftliche Flaute im Lande trifft sie besonders hart. In erster Linie spüren das die Klein- und Mittelbetriebe. In besonderer Weise machen sich bei ihnen das Fehlen genügender Aufträge der öffentlichen Hand, die Tücken der Ausschreibungen und unfaire Preismanipulationen im Wettbewerb nachteilig bemerkbar. Heute konzentrieren sich alle staatlichen Baumaßnahmen auch in unserer Region bei den staatlichen Hochbauämtern, und die sind strikt angehalten, jeweils das billigste Angebot für die zu vergebenden wenigen Aufträge zu finden. | ||
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Solche Schattenseiten der sozialen Marktwirtschaft belasten auch die Wertarbeit und ökonomische Entwicklung des angesehenen Baugeschäfts von Peter Wolf. Der kämpft erfolgreich dagegen an und behauptet sich. Das Familienunternehmen hat seinen Sitz in Stahmeln, in der Druckereistraße 16. Es besteht seit nunmehr 17 Jahren und ist in der Region vor allem durch seine beispielgebende Qualitätsarbeit bekannt geworden. Viele Dankschreiben der Kunden beweisen es. Mängelrügen sind für den Betrieb ein Fremdwort. In Kürze wird der Sohn das Geschäft übernehmen und die Kontinuität in der Weiterführung der Firma sichern. | ||
Es war im Jahre 1985, als Firmeninhaber Peter Wolf aus der volkseigenen Wirtschaft der DDR ausstieg und sich auf die Selbständigkeit vorbereitete. Die Erlangung des Gewerbescheines kostete ihn viel Schweiß und Nervenkraft. Die Dienststellen des "Arbeiter- und Bauern-Staates" hatten mit der Privatwirtschaft wenig im Sinn. Doch Peter Wolf setzte sich durch. Er begann auf einem vom Staat gepachteten Firmengelände zunächst mit zwei Mitarbeitern, bald wurden es acht. Steuerschraube und die Vorgabe der auszuführenden Objekte sorgten dafür dass sich die neue Firma in den von Amts wegen gewünschten Grenzen hielt. Ausgeführt wurden Werterhaltungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen. Dank seines guten Rufes und seiner anerkannten Fachkompetenz überstand das Baugeschäft Peter Wolf die Wende von 1989/90 ohne Schaden. Die dann vorhandene Aufbruchsstimmung mit dem anfänglichen Bauboom, wirkte sich fördernd auf die weitere Firmenentwicklung aus. 1995 beschäftigte das Unternehmen 48 Mitarbeiter, die fast alle aus Lützschena und Stahmeln kamen, zahlreiche Umschüler waren darunter. Doch bald ließ die Euphorie nach. Fehlende Finanzen, vorrangig bei der öffentlichen Hand, ließen die Aufträge zurückfahren. Besonders der schmerzhafte rapide Rückgang bei Werterhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen in großen Wohnungsunternehmen, beispielsweise des Eisenbahner-Wohnungsbau, der Gebäudewirtschaft Schkeuditz und bei Leipziger Wohnungsgesellschaften, hatte schlimme Auswirkungen. Auch Peter Wolf musste seine Stammbelegschaft auf zehn Mitarbeiter reduzieren. | ||
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Inzwischen umfassen die vorhandenen Aufträge im Baugeschäft Wolf zu achtzig Prozent Sanierungen an Gebäuden und zwanzig Prozent meist Eigenheim-Neubauten. Weitere Standbeine sind der Tiefbau, der Vollwärmeschutz und Sandtransporte. Fast ausschließlich sind es Privataufträge, die das Unternehmen ausführt. Sie kommen meist durch Mundpropaganda zustande. Peter Wolf und seine Mitarbeiter spielen dabei ihre Trümpfe aus: Sorgfältige Arbeit nach hochgesteckten Qualitätskriterien, bestens ausgebildete und motivierte Fachkräfte, gewissenhafte Erfüllung der Kundenwünsche, Einhaltung vereinbarter Termine bei den Bauabläufen ohne unnötigen Verzug und damit der Erwerb von Vertrauen des Kunden zum Auftragnehmer. Das findet natürlich Anklang. Eine Spezialität des Untemehmens ist die originalgetreue Restaurierung denkmalgeschützter Fassaden und Innenraumgestaltungen, was ihm viel Lob eingebracht hat. | ||
Das Baugeschäft Peter Wolf steht repräsentativ für den traditionsreichen stabilen handwerklichen Familienbetrieb, der ein Rückgrat
unserer Wirtschaft bildet. |