Tipps für den Kultur- und Kunstfreund

Es muss nicht immer die Südsee sein - Aktive Erholung am Cospudener See
 
Leipzigs regionale Landschaft verändert sich. Aus früheren Braunkohlentagebauen entstehen attraktive Seen. Bald wird es die Messestadt mit der Mecklenburger Seenplatte aufnehmen können. Die neuen Gewässer führen nicht nur eine vom Aussterben bedrohte Fauna und Flora zu einer neuen Blüte. Vielmehr entwickelt sich vor den Toren der Großstadt ein einzigartiges Erholungsgebiet, das immer mehr zu einem Eldorado für Wanderer, Wassersportler, Freunden von Radtouren und Badelustigen wird. Bestes Beispiel ist der zu einem kleinen Erholungsparadies aufstrebende Cospudener See. Er erstreckt sich auf 450 Hektar, nur ein knappes Dutzend Kilometer südlich vom Stadtzentrum Leipzigs entfernt, nahe der Stadt Markkleeberg.

Das Land um Cospuden, einst ein kleiner Ort zwischen Markkleeberg und Knauthain, wurde während der Existenz der DDR als Abbaugebiet für die Braunkohle erschlossen. Dem riesigen Tagebau fielen viele Hektar wertvollen Auwaldes zum Opfer. Die Bagger fraßen sich bis an den Stadtrand von Leipzig ins Erdreich. Eine Bürgerbewegung. „Stoppt Cospuden“ und die gesellschaftliche Wende von 1990 verhinderten das Schlimmste. Ihnen ist der Erhalt dieses Landstriches und seine positive Entwicklung zu verdanken.
Seit fast einem Jahrzehnt wird das gewaltige Tagebauloch geflutet. An der tiefsten Stelle misst der nunmehrige Cospudener See 58 Meter. Allein auf 200 Hektar an seinen Ufern entsteht der große Landschafts- und Erholungspark. 70 weitere Hektar dürfen mit Wasserfahrzeugen nicht befahren werden. Hier entfaltet sich ein artenreiches Vogel- und Naturschutzgebiet.
 
Der Landschafts- und Erholungspark bietet viele Möglichkeiten, sich fit und gesund zu erhalten und aktiv zu erholen. Man kann dort auch wandern und Radtouren unternehmen und sich an der Schönheit der heimischen Natur im Auwald mit seiner eigentümlichen Pflanzen- und Tierwelt erfreuen.
Vom Strand, den Markkleeberger Dammweg nach Süden entlang, erreicht der erlebnishungrige Stadtbewohner zuerst den Hafen. Der ist bereits jetzt das Wassersportzentrum des Sees. Vor der Silhouette des alten Schlosses von Zöbigker und den beiden alten Eichen ragt der hundert Meter lange Pier in den glasklaren See. Im geschützten Hafen haben die Segler ihr Domizil, eine stolze Flotte eleganter Boote hat sich dort bereits versammelt. Wenn sie ausfahren und sich ihre weißen Segel im Winde bauschen, scheint das Wasser von verirrten Kirschblütenblättern übersät zu sein. Ein Bootsverleih ist vorhanden und das Surf- und Tauchcenter. Auf dem Gelände befinden sich eine Sauna und ein Fitnessstudio, dazu gastronomische Einrichtungen und Geschäfte, die alles anbieten, was für die Disziplinen des Wassersports benötigt wird.
 
Am nördlichen Ufer des Sees erstreckt sich der über einen Kilometer lange feinsandige Badestrand mit allem, was dazugehört. Er kann mit den Stränden an Ost- und Nordsee durchaus konkurrieren. Eine Seebühne und Fest- und Liegewiesen vervollständigen das Ensemble. Während der Sommermonate erwartet hier den Besucher ein reichhaltiges Kultur- und Sportprogramm, darunter auch Freilichtfilmvorführungen.
 
Für den Erholungssuchenden wird am Cospudener See noch viel mehr geboten. Eine Kremserfahrt um den See ist möglich. Der Dampfer fährt im Stundentakt vom Hafen zum Strand und umgekehrt und bietet während der Seerundfahrt idyllische Ausblicke. Wer die einzigartige Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, findet sie auf einer der tageweise zu mietenden beiden schwimmenden Inseln im See, die auch für Partys genutzt werden können.
 
Wer einmal den Cospudener See und das was er zu bieten hat, erleben konnte, den zieht es immer wieder dorthin. Kor.
 
(Nachdruck aus dem Hotel- und Gastronomieführer 2001/2002, dem Sonderheft des Leipziger ZeitPunkt Kulturmagazins, Seite 58, das beim Nóvé-Medienverlag, Mendelssohnstraße 3, 04109 Leipzig, bestellt werden kann. Preis 5,67 DM oder 2,90 Euro.)
 
Weitere Kulturangebote
 
„Foto-Anschlag“ im Zeitgeschichtlichen Forum
 
Im Zeitgeschichtlichen Forum ist bis zum 21. Oktober eine Fotoausstellung unter dem Titel „Foto-Anschlag“ zu sehen. Bilder von acht Fotografen aus vier Generationen geben einen Überblick über die sozialdokumentarische Fotografie in der DDR, das ist ein Genre, für das es im staatlichen gelenkten Kunstbetrieb der DDR keinen Platz gab.
Mehr als 300 Aufnahmen aus der Zeit von 1945 bis 1955, fotografiert von Arno Fischer, Evelyn Richter, Helga Paris, Christian Borchert, Margit Emmerich, Gerhard Gäbler, Ulrich Kneise und Merit Pietzke bilden den Kern der Ausstellung. Ihr Titel geht auf eine Publikation zurück, die 1988 in der damaligen DDR erschien. Junge Fotografen veröffentlichten darin unter Ausnutzung gesetzlicher Lücken im Eigenverlag Aufnahmen aus der alltäglichen Realität im Osten Deutschlands.
 
Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Grimmaische Straße 6, 04109 Leipzig, Öffnungszeiten Die-Fr 9-18, Sa/So 10-18 Uhr, Eintritt frei
 
 
VISIONALE. 2001 – Ein Medienfest
Noch sind Einreichungen von Beiträgen möglich
 
Ein Medienfest für junge Leute kündigt sich an: Zum 11. Male bereits findet der Leipziger Kinder- und Jugendmedienwettbewerb am 28. und 29. September in den Programmkinos Cineding und Cinenova statt. Der diesjährige Wettbewerb konzentriert sich auf die Bereiche Video, Fotografie und Radio und spricht junge Leute zwischen 12 und 26 Jahren an.
Unter dem Motto „hörbar – sichtbar – sonderbar“ können bis zum 1. September die Projekte (Einzel- und auch Gruppenwettbewerbe) eingereicht werden an:
Medienwerkstatt Leipzig Die Fabrik e.V. Lessingstraße 7, 04109 Leipzig.
Die Medienwerkstatt ist in Zusammenarbeit mit dem Radioverein Radio blau und dem Landesfilmdienst Sachsen e.V. auch der Organisator der VISIONALE.2001.
 
 

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