Dieter Rösler, der aktive Vorsitzende des Heimatvereins - Viel Engagement für die Heimatpflege und das menschliche Miteinander 

Vor wenigen Wochen wurde Dieter Rösler bei der Neuwahl des Vorstandes erneut für drei Jahre zum Vorsitzenden des „Heimatvereins Lützschena-Stahmeln e.V.“ gewählt. Damit erhielt ein Mann abermals das Vertrauen der Mitglieder, der sich seit vielen Jahren für die Belange der Ortschaft einsetzt und viel zur Gestaltung ihres gesellschaftlichen Lebens beigetragen hat.

 Der 1943 im Sudentenland geborene Dieter lebt seit 1946 in Lützschena. Als Dreijähriger wurde er damals, mit den Eltern als Folge des Zweiten Weltkrieges aus der Heimat vertrieben, dorthin umgesiedelt. In Lützschena ging er zur Schule, absolvierte in Schkeuditz seine Lehre, leistete seinen Wehrdienst bei der Volksarmee und wurde dann Dreher, später Einrichter und seit 1968 Meister im Schkeuditzer volkseigenen Unternehmen für Polygraphischen Maschinenbau. 1993 erfolgte dessen Privatisierung. Nun übernahm Dieter Rösler die Aufgaben des Fertigungsleiters im jetzigen PMS. Bis heute hat sich die Firma, auch durch seine Mitarbeit, erfolgreich.entwickelt. Sie begann unter den neuen Aspekten mit 11 Mitarbeitern, sämtlich aus Schkeuditz und der unmittelbaren Umgebung, heute sind es 32.

 Der bescheidene und zurückhaltende Dieter Rösler, der um sein verdienstvolles gesellschaftliches Engagement nicht viel Aufhebens macht, interessierte sich schon in früher Jugend für den Sport. Als er 13 Jahre alt war, trat er in die „Sportvereinigung Empor“ in Lützschena ein, die seit 1990 den Namen „Sportverein Sternburg e.V. Lützschena“ trägt. Dieter spielte dort Fußball. 1962 wurde er als Jugendbeauftragter  in die Leitung der SV gewählt. Bis 1997 gehörte er ihr an. Besonders für die Nachwuchsarbeit setzte sich Dieter Rösler ein, auch als Übungsleiter. Immer war es sein Bestreben, in der Gemeinde ein vielgestaltiges sportliches Treiben mit zu organisieren und darin möglichst viele Einwohner, entweder als Aktive oder als Förderer, einzubeziehen.

 Da für Dieter Rösler auch die Geselligkeit für den Zusammenhalt der Einwohner wichtig ist, gehörte er zu den Initiatoren der Neubelebung der traditionellen alljährlichen Heimatfeste. Seit 1980 war es darum still geworden. Nun sorgte er im SV Sternburg mit dafür, dass dieses schöne Fest, zunächst unter maßgeblicher Mitbeteiligung der Gemeinde, dem Reitverein und der Freiwilligen Feuerwehr Lützschena, neu organisiert wurde. Das damalige Gemeinderatsmitglied Angelika Wächtler ist dabei bis heute ein zentraler Motor.

 Dann 1997 eine Zäsur. Der Lützschenaer Reitsportverein wurde abgewickelt. Es traten Abstimmungsschwierigkeiten mit dem Sportverein auf. Die bisherige Phalanx der Träger des Heimatfestes brach nach dem Festtreiben von 1997 auseinander. Die Gesellschaft Bürgerlichen Rechts, die Träger des Heimatfestes war, löste sich Ende 1997 auf.

 Da entstand der Plan, den „Heimatverein Lützschena-Stahmeln e.V.“ zu gründen. Am 18 März 1998 hoben ihn fünfzehn an der Ortsgeschichte, der Heimatpflege, dem menschlichen Miteinander und der Naturverbundenheit besonders interessierte Einwohner aus der Taufe. Er übernahm, mit besonderer Unterstützung des Ortschaftsrates und des Feuerwehrvereines, die weitere Organisation des Heimatfestes. Bereits bei der konstituierenden Sitzung des Heimatvereins wurde Dieter Rösler zu seinem Vorsitzenden gewählt. Seine reichen Erfahrungen waren gefragt. Gemeinsam mit den weiteren Vorstandsmitgliedern bringt er mit viel Schwung und Optimismus zielstrebig die Erfüllung der wachsenden Aufgaben voran.

 Bald stellte sich nämlich in der Arbeit des Heimatvereins heraus, dass sie sich nicht nur auf das Heimatfest beschränken kann. Weitere Projekte kamen hinzu, darunter die Führung der Ortschronik und der Aufbau eines Vereinsarchivs, die Pflege der Partnerschaft mit anderen Gemeinden, die Durchführung von Kulturveranstaltungen, sowie Führungen durch den Schlosspark und die Ortschaft Lützschena und Stahmeln. Besondere Aufmerksamkeit widmet der Vorsitzende der Zusammenarbeit mit den anderen örtlichen Vereinen. Sie will er für die Verwirklichung gemeinschaftlicher Projekte gewinnen. Das um so mehr, als er in der Eingemeindung von Lützschena und Stahmeln in die Stadt Leipzig eine Verpflichtung sieht, sich stärker denn je für die Wahrung und Stärkung der Identität der Ortschaft und ihrer Bewohner einzusetzen. Gerade deshalb auch bedauert der Vorsitzende, dass für eine solch wichtige Aufgabe die Begeisterung der Jugend noch weitgehend fehlt. Dieter Rösler sollte ihr ein Vorbild sein.

Gottfried Kormann

zurück | Auenkurier Hauptseite | Inhalt dieser Ausgabe


© 2001 Lützschena-Stahmeln