Das Osterfeuer trotzte der Kälte und erfreute eine Vielzahl von Besuchern

Der alte Brauch, in der Osterzeit mit einem Feuer den Winter zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen, wurde auch in unserer Ortschaft Tradition. Wie in den vergangenen Jahren, so war auch diesmal am Ostersonnabend, dem 14. April, vor den Toren der Stadt Leipzig, auf dem freien Platz an der B 6 nahe der Ortsgrenze zwischen Lützschena und Schkeuditz, ein großer Holzstoß sachgerecht aufgeschichtet, der am Nachmittag von Kameraden der Ortsfeuerwehren Spezialisten in ein Flammenmeer verwandelt wurde. Das Osterfeuer hatte es diesmal im Ringen mit dem fliehenden, sich aber hartnäckig wehrenden Winter besonders schwer. Der eisige Geselle wollte nicht weichen. Wetterstatistiker haben errechnet, dass wir 2001 das kälteste Osterfest seit vierundzwanzig Jahren erlebten. Viele Einwohner aus Lützschena, Stahmeln und Schkeuditz ließen sich von dem nasskalten Wetter nicht abschrecken. Etliche Hundert von ihnen fanden sich an der Feuerstätte ein und ließen den Ablauf der traditionellen Zeremonie zu einem kleinen Volksfest werden. Die Stimmung war freudig. Verständlicherweise wurde vor allem dem Glühwein und den Bratwürsten, die Herr Kießig von der  Stahmelner „Gaststätte Zur Post“ anbot, zugesprochen. Der engagierte Wirt hatte sich um das leibliche Wohl der Festteilnehmer sehr bemüht. Erfreulich, dass auch er auf seine Kosten gekommen ist. Gegenüber dem Festplatz, auf dem Gelände der Hellweg Profi-Baumärkte, sorgte ein Ostermarkt für zusätzliches Vergnügen.

Ausstatter des Osterfeuers war auch in  diesem Jahre der Feuerwehrverein Lützschena-Stahmeln. Seine Mitglieder haben mit viel organisatorischem Aufwand  und mit hoher Einsatzbereitschaft und Umsicht vor allem das Material für das Feuer zusammengetragen und das sichere Abbrennen gewährleistet. Hilfe leisteten ihnen dabei die Freiwilligen Feuerwehren von Lützschena und Stahmeln. Gegenüber dem Brandschutzamt der Stadt Leipzig konnten damit die gesetzlichen Bestimmungen für solche Veranstaltungen eingehalten werden. Durch das Engagement der Mitglieder des Feuerwehrvereins wurde auch verhindert, dass ein wildes Ablegen von artfremde Brennmaterial das Feuer gefährdete. Das Osterfeuer ist schließlich kein Müllabladeplatz.

Allen Helfern, die das sehr erfolgreiche Osterfeuer vorbereitet haben und für seinen reibungslosen Ablauf sorgten, besonders den „Holzstaplern“, sei an dieser Stelle ganz herzlich für ihre ehrenamtlichen Leistungen gedankt. Mit dem Osterfeuer 2001 wurde auch wieder ein Beitrag zur Festigung der örtlichen Bürgergemeinschaft geleistet. Die Teilnahme an der Brauchtumsgestaltung war Ausdruck der Heimatverbundenheit vieler Einwohner zu ihrer Ortschaft Lützschena-Stahmeln. Bewiesen werden konnte, dass es sich lohnt, alte bewährte Traditionen zu pflegen und entsprechend den Ansprüchen unserer neuen Zeit fortzuführen.

 Detlef Bäsler

 

zurück | Auenkurier Hauptseite | Inhalt dieser Ausgabe


© 2001 Lützschena-Stahmeln