Zehn Tage lang werden die Jubiläumsfestspiele zu Ehren des deutsch-britischen Komponisten Georg Friedrich Händel (geb.1685 in Halle; gest. 1759 in London) Halle wieder zum Treffpunkt der nationalen und internationalen Kunst- und Kulturszene werden lassen. Wenngleich Händel als 18-jähriger seine Geburtstadt verließ, hat Halle doch Grund genug, ihn zu feiern. Bereits im 19. Jahrhundert fanden große Händel-Aufführungen statt. Die Durchführung von regelmäßigen Festspielen begann im Jahre 1922 mit der Wiederbelebung seiner Opern. Die hallischen Händel-Festspiele werden seit 1952 jährlich durchgeführt. Daraus resultiert auch die jetzige Zählung.
Kaum ein Komponist seiner Zeit steht so beispielhaft für Internationalität wie Händel: In Deutschland geboren, weilte er zu Studien im Musikland Italien und ging dann schließlich nach England. Dort blieb er von 1712 an bis zu seinem Tode im Jahre 1759.
Für die Jubiläumsfestspiele vom 8. bis 17. Juni haben der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder und der britische Premierminister Tony Blair die Schirmherrschaft übernommen. Das ist ein großartiges europäisches Symbol und steht für eine „deutsch-englische Brücke“ der Musikliebhaber.
Die Festspiele bieten über 50 Veranstaltungen. Die Eröffnung erfolgt mit einer Feierstunde am 8. Juni um 18 Uhr am Händel-Denkmal auf dem Marktplatz. Von 42 erhaltenen Händel-Opern wurden in Halle bereits 34 aufgeführt. Im Opernhaus können die Fans der Barockmusik diesmal die Opern „Rodrigo“ und „Radamisto“ erleben, und im historischen Goethe-Theater Bad Lauchstädt gelangt als Dreiländerprojekt, England, Deutschland, Frankreich, „Tamerlano“ zur glanzvollen Aufführung, die bereits 1952 Mittelpunkt der damaligen Händelfeier war. Dazu kommen in internationaler Besetzung die zu den Meisterwerken Händels zählenden Oratorien Messiah und Belshazzar sowie weitere Chor- und Orchesterkonzerte, Sonderausstellungen, Konferenzen und ein umfangreiches Beiprogramm.
Zum dritten Male startet am 16. Juni in der Galgenbergschlucht ein Cross Over-Projekt „Bridges to the Classics“, mit dem die Brücke von Klassik zu Rock geschlagen wird. Zum abschließenden Höhepunkt der Festspiele gestaltet sich einen Tag später das beeindruckende Musikfeuerwerk am gleichen Ort.
„Halle. Eine Wassermusik“ erprobt am 8. Juni um 22..30 Uhr erstmals den zwischen der Georg-Friedrich-Händel-HALLE und dem Mitteldeutschen Rundfunk gelegenen Salzgrafenplatz. Alte Musik, Folk und Worldbeat zum gleichnamigen Bildband von Klaus Adophi erklingen in ungewöhnlichen Arrangements für Band und Streichensemble zu Großprojektionen der Bilder des Buches. Ebenfalls auf dem Salzgrafenplatz startet am 16. Juni um 16.30 Uhr auf dem Salzgrafenplatz „Horses and Music“ - eine nationale Dressurprüfung der schweren Klasse mit Musik.
Die musikalische Moderne steht mehrfach im Programm der Barockfestspiele und wird sicher für frischen Wind sorgen. Es erklingen preisgekrönte Werke des Kompositionswettbewerbs Händel 1999 und es erfolgt die Uraufführung eines Auftragswerkes an den englischen Komponisten Alexander Goehr.
Händels open, das Konzertrestaurant auf dem Marktplatz ist während der gesamten Zeit des Festivals geöffnet. Am verkaufsoffenen Samstag sind am 16. Juni ein Kunst- und Töpfermarkt und verschiedene Präsentationen am historischen Roten Turm zu besichtigen.
Ein erlesenes Programm bieten die Festspiele auch in den Historischen Kuranlagen in Bad Lauchstädt.
Die Jubiläumsfestspiele setzen eine jahrhundertealte lebendig gebliebene Musiktradition auf besondere Weise fort.
Kostenlose Veranstaltungen sind während der 50. Händel-Festspiele 2001in Halle am Freitag, 08. Juni:
18.00 Uhr, Feierstunde am Händel-Denkmal auf dem Marktplatz
18.30 Uhr , Marktplatz, Hallmarkt und Salzgrafenplatz: Villons Erben
22.30 Uhr, Salzgrafenplatz „Halle.Eine Wassermusik „ Alkte Musik, Folk, Worldbeat
Kor.
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