Vorgestellt: Leipziger Malerin und Grafikerin Marianne Riedel
Zu allen Zeiten hat das
Werden und Vergehen in der Natur und ihr Formen¬reichtum die bildenden Künstler
zur Gestaltung stimmungsvoller Bilder inspiriert, Eine solche naturverbundene
Künstlerin ist die Leipziger Malerin und Grafikerin Marianne Riedel. Ihre
Arbeiten zum Themenkreis „Menschen, Blumen und Landschaften", darunter
zahlreiche farbenfrohe, heiter und optimistisch stimmende Blätter in den leider
selten gewordenen Tempera- und Aquarelltechniken, beweisen ihre Liebe zu den
einzigartigen heimischen Naturschönheiten. In einer kürzlich in der Auwaldstation
gezeigten kleinen Ausstellung von Arbeiten, die Marianne Riedel geschaffen
hat, befanden sich unter anderem beeindruckende Impressionen aus der Begegnung
mit der Elsteraue im Herbst, mit dem Schlosspark und den Elsterwehren, die
mit dem Blick der Künstlerin die Reize und Besonderheiten des Umfeld des unserer
Ortschaft dem Betrachter bewundernd offenbaren.
Bereits drei Jahrzehnte lang ist die Aulandschaft in unserer Region ein beliebtes
Wandergebiet für Marianne Riedel. Jetzt hat sie sich in Lützschena niedergelassen
und im Hause des Wissenschaftlers und Erfinders Dr. Peter Möckel in der Elsteraue
ein zweites Atelier eingerichtet. Die Künstlerin lockte für ihre Ansiedlung
nicht nur die bezaubernde Landschaft, sondern auch die sich für ihre Arbeit
anregenden Wechselbeziehungen zwischen Wissenschaft und Kunst,
In Dr. Möckels Labor für organische Synthese, in dein Chemie eine dominierende
Rolle spielt, befindet sich neuerdings auch die Grafikwerkstatt von Marianne
Riedel, Aufgebaut sind alle notwendigen Werkzeuge für die Technik der Radierung,
ihres wichtigsten künstlerischen Ausdruckrnittels, das ebenfalls ohne Chemie
nicht zu realisieren ist.
Um es kurz zu beschreiben: Die Radierung ist eines der verbreitetesten und
in vielen Varianten auftretendes Tiefdruckverfahren. Dabei wird die Zeichnung
mit der Nadel direkt druckfertig in die Platte eingeritzt und eingekratzt,
die so genannte Kaltnadelradierung, oder bei einer geätzten Radierung mit
Salpetersäure tiefgelegt. Auf diese Weise entstehen die ausdrucksstarken grafischen
Blätter der Künstlerin.
Marianne Riedel wurde 1930 in Leipzig geboren, bis 1949 absolvierte sie eine
Lehre als Farblithografin, die bleibende Spuren in ihrem künstlerischen Schaffen
hinterließ. Es folgten Jahre des Studiums der Flachdrucktechnik an der Ingenieurschule
für Polygrafie Leipzig und der künstlerischen Grundlagen in der Abendakademie
der Hochschule für Grafik und Buchkunst der Messe-und Buchstadt. Seit 1987
ist die Künstlerin freiberuflich tätig. Sie ist Mitglied des Bundes Duldender
Künstler in Leipzig und gehört zur in den letzten Jahren wiederbelebten Leipziger
Künstlerinnengruppe GEDOK, die auf die 1926 unter dein entsprechenden Namen
entstandenen „Gemeinschaft deutscher und österreichischer Künstlerinnenvereine
aller Kunstgattungen" zurückgeht. Studienreisen führten Marianne Riedel
nach Jalta und Andalusien, in die Toskana und nach Lanzarote, nach Mallorca
und Fuerteventura sowie in die Dominikanische Republik. Von überall her brachte
sie neue künstlerische Impulse mit, die sich qualitätsvoll auf ihr Schaffen
auswirkten, nicht nur auf den Reichtum ihrer Farb- und Lichtgestaltung, sondern
auch auf die Weltoffenheit und thematischen Weite in ihren Bildstoffen.
In den letzten zwölf Jahren ist die Künstlerin durch über fünfundzwanzig Einzelausstellungen
und Ausstellungsbeteiligungen weithin bekannt geworden. Jetzt vermag sie auch
das kulturelle Klima in Lützschena und Stahmeln zu bereichern.
Am Sonnabend, 12. Mai in der Zeit von 11-18 Uhr beteiligt sich Marianne Riedel
an einer im Raunt Leipzig stattfindenden Aktion „Tag des offenen Ateliers".
Sie gibt in ihren Arbeitsräumen einen Einblick in die Art und Weise ihres
künstlerisches Schaffens.
Marianne Riedel, Malerin und Grafikerin,
Elsterauc 9,04159 Leipzig-Lützschena, Tel. 0345-46120 22