Bericht des Amtes für Umweltschutz der Stadt Leipzig

Klimaschutzziel der Stadt Leipzig und Maßnahmen zu dessen Erfüllung

Die Stadt Leipzig hat sich als Mitglied des "Klimabündnisses zum Schutz der Erdatmosphäre" unter anderem dazu verpflichtet, die einwohnerbezogenen Emissionen des Klimaschadgases CO2 bis zum Jahre 2010, bezogen auf 1990, um 50 % zu vermindern. Zur Ermittlung des Standes hat das Amt für Umweltschutz eine Energie- und CO2-Bilanz sowie eine Prognose bis 2010 erstellt.

Daraus ergibt sich folgender Trend:

Der Endenergieverbrauch sinkt voraussichtlich in Leipzig von 1990 bis 2010 nur um ca. 7 %. Deutliche Verbrauchssenkung vor allem in Haushalten wurde durch die Zunahme des Energieverbrauchs im Verkehr bis 2000 etwa ausgeglichen. Erst ab 2000 sinkt der Energieverbrauch auch insgesamt. Aus diesen Tendenzen ergibt sich, dass das angestrebte CO2-Reduktionsziel im Jahr 2010 um voraussichtlich ca. 9 %, bezogen auf 1990, verfehlt wird. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass der CO2-Ausstoß 2010 um weitere 526.000 t vermindert werden muss, um das Klimaschutzziel zu erreichen.

Wie können wir unser Ziel dennoch erreichen?

Wichtig ist, die Einsparpotentiale auf allen Ebenen, also in Bund, Land und Kommune zu erschließen. Am 18. Oktober 2000 hat die Bundesregierung eines Nationales Klimaschutzprogramm vereinbart, welches Maßnahmen zur Energieeinsparung in Wirtschaft, Gemeinverbrauch, aber auch besonders in Haushalten und im Verkehr enthält. Damit sollen die CO2-Emissionen in Deutschland von 1990 bis 2005 um 25 % reduziert werden.

Schwerpunkte sind:

Was kann die Stadt, was können ihre Bürgerinnen und Bürger tun?

Beim Bauen und Sanieren ist mehr Augenmerk auf Energiesparen, Anwendung erhöhter Wärmedämmstandards sowie umweltfreundlicher Energieträger und Baustoffe zu legen. Besonders städtische Bauvorhaben sollen sich an ökonomischen Kriterien orientieren. Durch die Vergabe städtischer Zertifikate für energiesparendes und umweltschonendes Bauen („Grüne Hausnummer" und „Zertifikat energiesparendes Bauen") wird besonders ressourcenschonendes Bauen prämiert. Der Gebäudeeigentümer kann mit den Zertifikaten für Gebäude werben, deren Nutzung besonders energiesparend und damit kostengünstig bzw. besonders umweltfreundlich und baubiologisch empfehlenswert ist.

Das "Fachforum Energie" der Leipziger Agenda 21 soll fortgeführt werden; dort haben engagierte Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Betriebe und die Stadtverwaltung Maßnahmevorschläge erarbeitet, welche nun gemeinsam umgesetzt werden müssen.

Beim Klimaschutz in der Bauleitplanung und der Erschließung von Baugebieten ist besonders zu beachten, dass die Gebäude zur weitgehenden passiven Solarenergienutzung nach Süden ausgerichtet und entsprechend gestaltet sind, dass sie als Niedrigenergiebauten errichtet werdend und Solaranlagen zur Wärme- oder Stromgewinnung mit errichtet werden, aber auch, dass Fassaden- und Dachflächen begrünt werden.

Im Verkehrsbereich kann es zum Beispiel durch Förderung von Fahrradparkern, Förderung spezieller Wohnformen, wie Wohnen ohne Auto, aber auch durch Einführung von Car Sharing in der Stadtverwaltung zur Reduktion von CO2 in der Atmosphäre kommen.

Auch Kompensationsmaßnahmen, das heißt zusätzliche Anpflanzung von Wald- und Flurfeldgehölzen oder die Vernetzung von Biotopen, tragen zur Verbesserung bei. Natürlich kann jeder selbst auf energiesparendes Verhalten Einfluss nehmen, wie zum Beispiel beim Kauf elektrischer Geräte auf deren Verbrauch achten, Stand by-Schaltungen öfter mal ausschalten, Bürotechnik in Pausen nicht laufen lassen oder auch öfter mal das Auto stehen lassen.

Weitere Tips hat das Amt für Umweltschutz im Umweltinformationszentrum in der Ritterstraße 4 oder unter Telefon (0341) - 123 37 68 bereit.

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