Der Ortsvorsteher hatte eingeladen. Rund dreißig Gäste aus dem Güterverkehrszentrum Leipzig und aus unserer Ortschaft Lützschena-Stahmeln erschienen zum II. Unternehmertreff am 10. Januar. Darunter befanden sich große Arbeitgeber aus dem GVZ. Der TÜV Sachsen, in dessen repräsentativen Gebäude das Forum stattfand, zeigte sich als großzügiger Gastgeber. Er schuf einen würdigen Rahmen für die anregenden konstruktiven Gespräche. Dafür gebührt dem TÜV Dank und Anerkennung.
Zielstellung des Treffen war es, sich über die weitere gesellschaftliche Entwicklung und die aktuellen Ereignisse in der Ortschaft und im Güterverkehrszentrum zu informieren. Gesucht und herausgestellt wurden die Gemeinsamkeiten, die sich zwischen den Unternehmen aus dem Gewerbegebiet und denen der Wohnlage bieten. Es war der gelungene Versuch, die gegenwärtig durch die noch im Bau befindliche neue Streckenführung der B6 vorhandene Trennungslinie zu überwinden. Zu suchen waren alle auf den wechselseitigen Vorteil und Nutzen ausgerichteten Gemeinsamkeiten als Brückenschlag zwischen den beiden gesellschaftlichen Zentren. Der Treff stieß bei den Teilnehmern auf eine starke Resonanz und viel Interesse und führte zu einem regen Gedankenaustausch und zum Willen, weitere derartige Zusammenkünfte folgen zu lassen. Die Unternehmen aus dem GVZ und der Ortschaft hatten die Möglichkeit, sich kennen zu lernen und zukunftsträchtige Kontakte zu knüpfen.
Den kulturellen Auftakt bestritt dankenswerterweise die Grundschule Stahmeln. Sie schuf damit sofort eine angenehme Atmosphäre. Schüler und Lehrer stellte ihre Schule vor und boten ein kleines künstlerisches Programm, in das auch die Gäste einbezogen wurden. Am Beispiel der Schule wurde sichtbar, welche starke Potenzen in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen in Lützschena und Stahmeln zu finden sind. Viel Beifall belohnte die Mühe der Schülerinnen und Schüler und ihrer Lehrkräfte.
Die behandelten Themen waren aktuell und von allgemeinen Interesse. Der Stand und Fortgang des Neubaus der Ortsumgehung der Bundesstraße 6 - west - wurde von den Vertretern des Straßenbauamtes der Region Leipzig und der ausführenden Tiefbaufirma erläutert. Aus erster Hand lernten die Teilnehmer am Unternehmertreff die Probleme an der Streckenführung kennen, die im Juli 2002 in ihrer Gesamtheit für den Fahrzeugverkehr freigegeben werden soll. Sie erfuhren, wie sich künftig die Verkehrsverbindungen zwischen dem GVZ und Lützschena gestalten werden. Einbezogen wurden dazu auch Informationen über den Bau der Staatsstraße S8a, die den Flughafen Leipzig/Halle mit der B6 auf der Höhe der Ortschaft Lützschena verbindet und die neue Straßenführung zur Umgehung des Gewerbegebietes der Firma Porsche. Ergänzt wurden die Ausführungen durch den anwesenden Vertreter der Leitung des Tiefbauamtes der Stadt Leipzig, deren Ziel es ist, bis zum Juli diesen Jahres die Umgehungsstraße im GVZ in Betrieb zu nehmen.
Der Beauftragte der Deutschen Bahn AG, angereist aus der Unternehmenszentrale in Frankfurt am Main und der künftige Geschäftsführer gaben Auskunft über die unmittelbar bevorstehende Eröffnung des Containerbahnhofs Leipzig-Stahmeln. Er soll zum Fahrplanwechsel in diesem Sommer einsatzbereit sein. Die Bedeutung dieses Knotenpunktes für den Güterverkehr der Bahn wird dadurch unterstrichen, dass an anderen Standorten in Deutschland die sich als wenig effektiv erwiesenen Containerbahnhöfe geschlossen werden.. Hier wird besonders anschaulich demonstriert, welch hohen Stellenwert das GVZ Leipzig auf dem Territorium unserer Ortschaft und der Bahnanschluß innerhalb der Europäischen Union haben. Sie werden sich zunehmend als ein wirtschaftliches Bindeglied bei der für die nächsten Jahre zu erwartende EU-Osterweiterung, unter anderem mit der Mitgliedschaft von Polen, der Baltischen Staaten und Tschechien, erweisen.
Erschienen war zum II. Unternehmertreff der Leiter des seit dem 1. Januar 2001 bestehenden städtischen Eigenbetriebes Straßenreinigung. Er informierte über die neuen Modalitäten der Straßenreinigung und des Winterdienstes nach Inkrafttreten der entsprechenden vom Stadtrat beschlossenen Satzungen. Sie berühren unmittelbar jedes Unternehmen, das meist auch Grundstückseigentümer ist. Spannend war auch der Bericht der Geschäftsführung der GVZ Entwicklungsgesellschaft über die Situation und die weitere verheißungsvolle Perspektive dieses wichtigen Gewerbegebietes im Mitteldeutschen Raum. Schon bereiten beispielsweise weitere Unternehmen ihre Ansiedlung im GVZ vor, die Zulieferer für das benachbarte neue Porsche-Werk sind. Die Anfragen von Firmen nach den Realisierungsmöglichkeiten einer Niederlassung im Gewerbegebiet nehmen zu.
Schließlich gab es Ausführungen des Ortsvorstehers von Lützschena-Stahmeln über die Straßenumbenennungen und Änderungen bei den Postleitzahlen als Folgen der Gemeindegebietsreform und der damit verbundenen Neugliederung der Stadt Leipzig.Die sich anschließende sehr rege Diskussion bewies die Bereitschaft der anwesenden Unternehmer, stärker aufeinander zuzugehen und sich wechselseitig zu unterstützen, zumal die Veranstaltung die Größe und Gewichtigkeit des Güterverkehrszentrums und die wirtschaftlichen Stärken auch von Lützschena und Stahmeln sichtbar gemacht haben. Aus dem GVZ kam der Vorschlag, in den notwendigen Service stärker Firmen aus der Ortschaft einzubinden. In Kürze wird dazu den Unternehmen im GVZ eine Liste übergeben werden, in der die Leistungskataloge von den anwesenden örtlichen Firmen enthalten sind. Ausführlich diskutiert wurden die Möglichkeiten, bei Neueinstellungen Arbeitskräfte auch aus der Ortschaft zu gewinnen und auch die vorhandenen Lehrstellen in stärkerem Maße an interessierte hiesige Jugendliche zu vergeben. Unser Ortschaftsblatt "Auenkurier" soll dazu für die Veröffentlichung entsprechender Ausschreibungen genutzt werden. Ein weiteres Gesprächsthema waren die Lebensqualitäten und die günstige landschaftliche- und Wohnlage nahe des reizvollen Auwaldes in Lützschena und Stahmeln für den Wohnsitz von Beschäftigten aus dem GVZ.
Der II. Unternehmertreff erwies sich als ein schöpferischer Beitrag zur Erschließung neuer Wege, die der Wahrung und weiteren Ausgestaltung der Identität unserer Ortschaft dienen.
D. Bäsler, Ortsvorsteher
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