HainkircheNachrichten und Mitteilungen
der Kirchgemeinde Lützschena

Unsere Gottesdienste

10.12. 10.15 Uhr Hainkirche
17.12. 10.15 Uhr Schloßkirche
24.12.         15.30 Uhr Hainkirche
17.00 Uhr Hainkirche
25.12. 10.15 Uhr Hainkirche
26.12. 10.15 Uhr Schloßkirche
1.1. 15.00 Uhr Schloßkirche
7.1. 10.15 Uhr Schloßkirche (mit Kindergottesdienst)
14.1. 10.15 Uhr Schloßkirche

Hinweise zu einzelnen Gottesdiensten

2. Advent, 10.12. Der Gottesdienst in der Hainkirche wird musikalisch ausgeschmückt durch unseren Regionalkirchenchor.

3. Advent, 17.12. In der Schloßkirche zeigen die Kinder ihr Weihnachtsspiel.

4.Advent/Heiligabend, 24.12. Vormittags findet kein Gottesdienst statt. In beiden Christvespern spielt die Junge Gemeinde ihr Weihnachtsspiel. Aus Erfahrungen der letzten Jahre empfehle ich denen, die einen guten Sitzplatz haben möchten, zur ersten Christvesper zu kommen(15.30 Uhr).

Ab dem Neujahrstag feiern wir unsere Gottesdienste in der (geheizten) Schloßkirche (bis zur Konfirmation am 8.4.2001)

Konzert in der Schloßkirche

Sybille und Gregor Nowak spielen am Sonnabend, dem 13.1., 17 Uhr in der Schloßkirche Cembalo und Cello. Der Eintritt ist frei. Am Ausgang erbitten wir Spenden für die Instandsetzung der Orgel in der Schloßkirche

Brot für die Welt

Bis zum 4.2. beteiligen wir uns an der deutschlandweiten Sammelaktion zur Hilfe durch Selbsthilfe. Spendentüten, Information und Quittungen erhalten Sie bei allen unseren Veranstaltungen und im Pfarramt.

Konfirmationsjubiläum

Wir wollen dieses Fest am 9. September 2001 feiern.

Bautätigkeit

Am Ende dieses Jahres blicken wir dankbar zurück auf die Vollendung der Turmsanierung und Türen-Erneuerung an der Hainkirche. Für das kommende Jahr planen wir die Erneuerung des Kirchendaches der Dachrinne und Fallrohre und der Buntglasfenster an der Hainkirche. Wir rechnen mit etwa 200.000 DM Kosten; davon Muß unsere Gemeinde mindestens 60.000 DM aufbringen.

Wenn Sie - zusammen mit etwa 600 anderen - am Heiligabend die Christvespern besuchen und das auch in Zukunft tun wollen, dann denken Sie daran, daß wir Ihre Spende brauchen, um das älteste Bauwerk im Ort (680 Jahre) für uns und unsere Nachkommen zu erhalten. (Ich wiederhole gern meine "Milchmädchenrechnung", weil sie zeigt, wie Lastenverteilt und dann auch getragen werden können. Wenn jeder Weihnachtsbesucher im Lauf der nächsten Jahre 100 DM spendet, haben wir das nötige Geld zusammen).

Weitere Bauvorhaben sind die Generalinstandsetzung der Orgel in der Schloßkirche (als Abschluß, der Innenrenovierung). Geplante Kosten 40.000 DM, erforderlicher Eigenanteil 15.000 DM.

Weiterhin eine elektrische Steuerung für die Uhr an der Hainkirche (ca. 6000 DM) und die Erneuerung der Sakristeitür an der Schloßkirche (ebenfalls etwa 6000 DM).

Wir erhalten unsere Kirchen nicht als Museen für auswärtige Besucher, sondern als Räume, in denen wir beim Feiern und Trauern und Ausruhen die guten Worte des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe hören. Mit solchen Worten will Gott uns auch zu Weihnachten und beim Übergang ins neue Jahr stärken.

Ich wünsche allen Lesern ein frohes Christfest und einen behüteten Ausgang und Eingang.

Ihr R. Pappe


Lützschena vor 150 Jahren

(Fortsetzung aus der Abschrift aus dem Tagebuch von Pfarrer Reichel aus dem Jahr 1850)

19. November. In welchen Zeiten leben wir nach allen Seiten hin! Die Witterung, die im Oktober naß und rau, ungünstig den Feldgeschäften war, hält auch im November mit wenigen Unterbrechungen an. Vorgestern, zum Kirmessonntag für Hänichen - nachmittags traute ich Wilhelmine Fleischer mit Bäckermeister Koch aus Grimma - warf es vormittags einen tüchtigen Schnee, der nach Tische wieder zu Wasser wurde; der gestrige Tag aber war recht annehmlich, doch schon heute ist es wieder feucht und trübe. Mäuse und Schnecken haben sich sehr feindselig bewiesen.

Draußen aber stehen furchtbar die Kriegsheere aller deutschen Völker schlagfertig gegenüber; das rebellische Kurhessen, Schleswig, Holstein und die deutsche Oberhauptfrage haben vornehmlich Österreich und Preußen in Harnisch gejagt, Union und Frankfurter Bundestag stehen sich schroff entgegen. Preußen legt seine Macht in die Waagschale. Bald muß sich vieles entscheiden; noch sind unsere Gegenden von Truppen frei. Gott schütze uns!

Gestern trug Herr Schulmeister Oertel in Hänichen ein festliches Kyrie eleison vor.

Heute vor 8 Tagen wohnte ich, durch Sturm und Regen mich hindurch kämpfend, einem schönen Kirchenfeste in Schkeuditz, der Einsetzung des neuen Superintendenten Dr. Stier durch Generalsuperintendent Dr. Möller aus Magdeburg bei.

Unser junger Herr Baron ist seit einiger Zeit wieder sehr leidend am Kopf; sein Zustand ist im Ganzen recht bedenklich. Er weilt jetzt in Leipzig, sein Herr Vater noch zu St. Veit.

31. Dezember 1850. Nachmittags nach drei Uhr. Schon bricht der Abend herein - ich habe noch auf hiesigem Gottesacker einem Kindlein den Segen zu geben; es ist regnicht [?], und aller vorige Nacht gefallene Schnee wieder hinweggetaut. Heute früh sind uns bereits die Mobilien und Utensilien unserer morgen bei uns eintretenden Pensionärin Anna, der 13 jährigen jüngsten Tochter des Kreissteuereinnehmers Taube in Leipzig (dessen Schwiegertochter, Johanna Weber-Weinich vordem auch ein Jahr die unsere angekommen war) angekommen.

Das Jahr geht unter friedlichen Aussichten zur Rüste, die gegenwärtigen Dresdner Konferenzen der deutschen Fürsten-Abgeordneten - basierend auf die neuliche Olmützer Punctation zwischen Österreich und Preußen - werden hoffentlich Erfolg haben. Schon werden viele Soldaten nach Hause entlassen, ungeheuer aber sind die Kosten, welche durch ihre Mobilisierung in ganz Deutschland verursacht wurden. Noch einige Stunden, und nicht nur dieses verhängnisvolle Jahr, von dem man so viel erwartete und verhältnismäßig so wenig empfing, das durch Krankheits-, Kriegs- und andere Not viele Familien in Trauer versetzte - auch mir manchen Freund (Eichler, Adler, Weinich u.a.) entrissen hat, ist am Ende, sondern zugleich die erste Hälfte des Gegenwärtigen Jahrhunderts. Wie war es hier allenthalben beim Eintritt desselben? Wie ist es jetzt? Wie wird es in 50 Jahren sein, wo wir längst ruhen werden? Das waltet und weiß allein der ewige Herr der Zeit, dem Dank und Ehre sei jetzt und immerdar. Amen.

Notiz: In Lützschena, Hänichen und Quasnitz wurden anno 1850 geboren 41 und starben 36.

(wird fortgesetzt)

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