HainkircheNachrichten und Mitteilungen
der Kirchgemeinde Lützschena

Unsere Gottesdienste

12.11. 10.15 Schloßkirche mit Kindergottesdienst
19.11. 10.15 Hainkirche
22.11. Bußtag (Mittwoch) 10 Uhr Lindenthal
26.11. 10.15 Hainkirche
3.12. 1.Advent 17 Uhr Schloßkirche
10.12. 10.15 Hainkirche

Hinweise zu den einzelnen Gottesdiensten

Am Bußtag, dem 22.11., findet ein gemeinsamer Gottesdienst für unsere drei Schwesterkirchen in Lindenthal statt. Beginn 10 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche. Die Predigt hält Herr Oberlandeskirchenrat Slesazek aus Dresden, der uns auch noch nach dem Gottesdienst zu einer Frage- und Ausspracherunde zur Verfügung steht. Wegen der ungünstigen Verkehrsverbindung nach Lindenthal organisieren wir einen Autofahrdienst. Wer den in Anspruch nehmen will, kommt bitte zum Pfarrhaus Lützschena. Dort fahren 9.30 Uhr Pkws nach Lindenthal (und nach dem Gottesdienst wieder zurück). Wer bei diesem Fahrdienst mit seinem Auto helfen möchte, melde sich bitte bis zum 20.11. im Pfarramt: 4619034.

Am 1. Advent feiern wir – schon traditionell – einen Familiengottesdienst mit Liedern und Lichtern.

Am 2. Advent wird unser Regionalchor im Gottesdienst in der Hainkirche singen.

Christbäume für unsere Kirche

Nach einem Aufruf im Auenkurier haben wir mehr Angebote bekommen, als wir brauchen können. Danke allen Anrufern. Wir haben 2 Bäume angesehen und werden im nächsten Jahr wieder fragen.

Kirchgeld

Wie bereits angekündigt, gehen in diesen Tagen Erinnerungsschreiben heraus, in denen wir um das Kirchgeld für 2000 bitten. Dass wir auf diesen Beitrag unserer Gemeindemitglieder angewiesen sind, wissen Sie. Für Fragen dazu stehen wir Ihnen zur Verfügung.

Haus- und Straßensammlung

Jahr für Jahr wird im November für diakonische Zwecke gesammelt. Diesmal vom 17.-26.11. für die Beratungsstellen für Ehe- und Lebensberatung. Den Ratsuchenden (1999 waren es in Sachsen 2038 Erstberatungsgespräche) stehen fachkundige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in geeigneten Räumen zur Verfügung. Der Bedarf ist groß – und Sie spenden für einen guten Zweck.

Unsere Helfer, die Ihnen bekannt sind, bringen im Sammelzeitraum mit den Kirchennachrichten auch die Sammelbüchsen zu Ihnen. Seien Sie bitte großzügig.

Brot für die Welt

Mit dem 1. Advent beginnt die deutschlandweite Sammelaktion für 2000/01. Spendentüten erhalten alle Bezieher unserer Kirchennachrichten mit der nächsten Ausgabe. Solche Tüten können ab dem 1. Advent auch bei allen Gottesdiensten und anderen Gemeindezusammenkünften mitgenommen und wieder abgegeben werden. Diese Sammlung läuft bei uns bis zum 4. Februar.

Allen Lesern gute Wünsche für einen schönen Herbst und eine gesegnete Adventszeit.

Ihr R. Pappe


(Weil Pfarrer Reichel im Jahr 1850 nicht so viel wie sonst in sein Tagebuch geschrieben hat, unterbreche ich die Reihe "Lützschena vor 150 Jahren" und schreibe seinen Bericht über den Tod der Gutsherrin aus dem Jahre 1836 hier ein.)

Niedergeschrieben am 16. März 1836

Mit trauervollem Herzen lege ich in diesem Buch die Nachrichten nieder, welche sich auf Tod und Begräbnis unserer hochverehrten Frau Charlotte Elisabeth, Baronesse von Speck-Sternburg beziehen.

Ein Nervenschlag machte am 9. März abends halb 8Uhr ihrem mehrmonatlichen Leiden plötzlich ein Ende und versetzte dadurch ihre teure Familie und Verwandtschaft, wie auch mich und meine Gemeinde, in die tiefste Betrübnis.

Bei der Sektion fand sich Wasser im Herzen und Bildung dreier Polypen (ihr Herz wird aufbewahrt). Sie ward ihrem Wunsche zufolge in der einfachsten Nachtkleidung (ohne allen Schmuck und irdische Herrlichkeit) in einen zinnernen Sarg gelegt, dieser vernietet und in einen bronzierten Pfostensarg gesetzt, und so am 12.März, Sonnabendabend, bei Fackelschein im Leipziger Leichenwagen gezogen von 4 hiesigen Rittergutspferden (Leittragende (?) der Familie folgten ihm) aus Leipzig abgeführt. Um 9 Uhr ging ich mit Kreuz zur Schule und Gemeinden (?) ihm bis zur Leutzscher Grenze entgegen. Wir sangen auf dem Rückweg: "Nach Prüfung kurzer Tage...". Als man abgebahrt hatte, ward der Sarg unter meinem Vortritt in die durch Altarkerzen erleuchtete Kirche getragen und blieb auf dem Altarplatz die Nacht über stehen, nachdem die Kerzen gelöscht und die innere Kirchentür von mir selbst verschlossen worden war. In der Vorhalle wechselten 2 Wachen ab. Die Witterung begünstigte den Fackelschein.

Sonntag, den 13. März. Vormittags, während ich Gottesdienst in Hänichen (wohin ich ihn Umstände wegen hatte verlegen müssen) hielt, ordneten die Leipziger Leichenkondukteure alles, legten das köstliche Leichentuch auf usw.. Um 2 Uhr begann die Begräbnisfeierlichkeit unter dem Läuten der Glocken von Lützschena und Hänichen in folgender Ordnung: 1. die Freirodaer Schulknaben mit ihrem beflortem Kreuz; 2. die Lützschenaer und Hänicher Schule mit ihrem gleichfalls umflortem Kreuz; 3. die beiden Schullehrer von Freiroda und Lützschena; 4. Pfarrer Friedrich von Freiroda und ich; 5. Neun Freirodaer und Lützschenaer Jungfrauen mit zwei atlassenen Kissen (Kränze darauf liegend); 6. die Leiche, der ein Paradeur vortrat.

Am Herrenhaus hielt der Zug, und wir Geistlichen holten die tiefgebeugten Leidtragenden ab, an die sich unsere Gemeinde anschloß. Lützschenaer und Freirodaer Nachbarn trugen, unterstützt von den Leipziger Herren, den schweren Sarg. Von der Kirche bis über die Herrenhausbrücke ward gesungen. Dann bliesen die Schkeuditzer Musizi voraus: "Jesus meine Zuversicht" bis zur Grabkapelle im Park; diese umzogen die Schule mit den Kreuzen, um die Weihe derselben symbolisch anzudeuten(nach Herrn Sup. Dr. Großmanns Anweisung), dann ward der Sarg in die Kappelle gebracht, während man blies. Hierauf sang unser Chor "Ruhig ist des Todes Schlummer" und nun weihte ich in kurzer Rede die Kapelle zu ihrer neuen Bestimmung. Darauf entfernte sich der Zug dem die Musica "Auferstehen, ja Auferstehen" nachbliesen, solange er sichtbar war. In der Kirche sang man 3 Verse von "Fürwahr, du bist, o Gott". Dann hielt ich die Leichenpredigt über Jes. 28.19. Thema: Unsere Klage und unser Trost beim Tode der vollendeten Gerechten, die wir beweinen.

1. klagen wir erstlich um die so früh Entschlafene, aber wir trösten uns auch: ihr Tod war Gottes Rat.

2. klagen wir ferner um die so bald uns Entrissene, aber wir trösten uns: des Höchsten Rat ist wunderbar.

3. klagen wir um die so schwer Geprüfte, aber wir trösten uns abermals, der Herr führt seinen wunderbaren Rat hinaus.

Damit verknüpfte sich noch der Lebenslauf der Entschlafenen. Nach dem Segen, den Pfr. Friedrich sprach und der Arie "Im Grabe ist Ruhe" drückte dieser sein Beileid aus und so ward die ernste, von Vielen besuchte Trauerfeierlichkeiten beschlossen.

P.S.: Über die Grabkapelle hat noch ein Ephoralschriftwechsel mit der höchsten Behörde (welche den Ausdruck "Kapelle" wörtlich nahm und an eine Privatkirche dachte) stattgefunden.

In der nächsten Ausgabe setze ich die Abschrift mit dem Ende des Jahres 1850 fort.

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