Die Verwaltungsgesellschaft mbH & Co, eine Tochtergesellschaft der Landesbank Sachsen, hat im südöstlichen Bereich des Leipziger Güterverkehrszentrums, nahe dem Containerterminal der Deutschen Bahn AG für den kombinierten Ladungsverkehr, ein Zentrum für Handwerk, Dienstleistung und Logistik (HDL) errichtet. Es besteht aus einer Mehrzweckhalle mit einer Bruttofläche von 4000 Quadratmetern, die über insgesamt 13 Ladetore verfügt und einem angegliederten Verwaltungstrakt mit noch einmal rund 800 Quadratmetern Bürofläche. Während der Bürobereich zu hundert Prozent vermietet ist, sind im Hallenbereich bei einer derzeitigen Auslastung von sechsundsechzig Prozent noch weitere Mieter willkommen. Besonders attraktiv ist das Angebot für mittelständische Unternehmen und für Spediteure.
Die mehr als acht Meter hohen Innenbereiche der Halle können individuell abgeteilt werden, so dass bei Bedarf gerade auch kleine Unternehmen aus der Region mit einem Flächenbedarf ab 500 Quadratmetern hier einen idealen Standort mit bester Verkehrsanbindung erhalten können. Die Halle ist variabel nutzbar. Von den 13 Ladetoren sind 2 über eine Seitenrampe erreichbar. Lkws können durch diese Voraussetzung auch längs, das heißt auf der ganzen Breitseite ihrer Ladefläche, be- und entladen werden. Die universell angelegten Mietangebote des Hallenprojekts stellen für Firmen der unteren Größenordnungen im GVZ eine echte Alternative zum Eigentumserwerb dar. Sicher wird sich das eine oder andere Unternehmen hier so gut entwickeln, dass daraus der Wunsch nach einem größeren und eigenen Firmensitz erwächst. Das ähnlich einem Gründerzentrum angelegte Hallenkonzept läßt sich bei entsprechender Nachfrage beliebig erweitern. Schon wird in der Verwaltungsgesellschaft über eine Expansion des Projekts auf dem vorhandenen Gelände nachgedacht.
Eine Grundidee für die Errichtung des Zentrums und seinen Standort ist die unmittelbare Nachbarschaft zum künftigen Containerbahnhof Wahren-Lützschena. Damit sollen auch Kunden des Gütertransportes der Bahn gewonnen werden. Doch die Fertigstellung dieses Terminals für den Kombinierten Ladungsverkehr (KLV) hat sich bekanntlich terminlich erheblich verzögert. Jetzt ist seine Einweihung für das kommende Jahr zu erwarten. Die Bauarbeiten sind im vollen Gange. Zunächst entsteht eine Anlage mit einer Brücke und vier 350 Meter langen Gleisen sowie zwei auf den Gleisen beweglichen Portalkränen, mit denen die Fahrzeuge be- und entladen werden. Die Anlage kann jederzeit entsprechend des wachsenden Bedarfs erweitert werden. Die Bahn betont: Der Standort in Sachsen gehört zu jenen Umschlagszentren im Güterverkehr, die bundesweit von strategischer Bedeutung sind. Für sieben Standorte, darunter auch Leipzig, wurde bereits 1996 von Bund und Bahn die erforderliche Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet. Insgesamt wird der hiesige Terminal rund 45 Millionen Mark kosten.
Mit dem Entstehen dieses modernen Umschlagsplatzes für Container und Wechselbehälter im Straßen- und Schienenverkehr, der nach seiner Inbetriebnahme die bisherigen Terminals Leipzig-Stötteritz und Halle ablöst, werden endlich die Weichen gestellt, um das 340 Hektar große Güterverkehrszentrum Leipzig zu einem leistungsfähigen Knotenpunkt für Logistik-, Dienstleistungs- und Produktionsbetriebe werden zu lassen. Zahlreiche Unternehmen erwarten mit der Inbetriebnahme der Umschlagseinrichtung südlich des Quartiers C eine erhebliche Zeiteinsparung gegenüber der Anlieferung in Leipzig-Stötteritz.
(Nach Unternehmensunterlagen zusammengestellt von Gottfried Kormann)
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