Seniorenbetreuung in Lützschena ist kein Privileg ausschließlich der
Volkssolidarität. Auch die Sozialstation der Arbeiterwohlfahrt, die ihren Sitz in
Schkeuditz hat, leistet auf diesem Gebiet eine vielseitige, verdienstvolle Arbeit. Ihre
Zielgruppe sind die Bewohner der Wohnanlage "Am Brunnen" mit den Häusern 5 und
7, die für das "betreute Wohnen" gebaut wurden.
Zwei Mal in der Woche treffen sich in Räumlichkeiten in der Wohnanlage durchschnittlich 20-22 Senioren. Die meisten wohnen in einem der beiden Häuser. Bis zu fünf weitere Teilnehmer kommen außerdem aus dem Ort. Grundsätzlich können alle interessierten Senioren die Angebote für die Freizeitgestaltung nutzen, wenn sie dazu Lust haben. Die meisten leben allein und sehnen sich nach Geselligkeit und dem Treffen und Gedankenaustausch in der Gemeinschaft. Der Einsamkeit wird der Kampf angesagt, und das alles natürlich auf freiwilliger Basis. Zwang zur Teilnahme ist den Organisatoren fremd. Hannelore Werner, Seniorenbeauftragte in der AWO, bereitet die unterschiedlichen Veranstaltungen umsichtig und liebevoll vor und sorgt immer wieder für Überraschungen.
An jedem Dienstag beginnt um 14 Uhr ein Spielnachmittag. Da werden Skat geklopft und das Glück im Rommé gesucht, mit "Mensch ärgere dich nicht" die Gemüter erhitzt oder Canasta erprobt. Das erfolgt in einer aufgelockerter gemütlichen Atmosphäre. Auch Getränke stehen bereit.
Mittwochs wird
zu einem Kaffeenachmittag eingeladen. Er dient vor allem dem Meinungsaustausch und
geistigen Training der Teilnehmer, die sich immer viel zu sagen haben. Auch die
Geburtstagskinder werden bei dieser Gelegenheit geehrt. Dazu sind die Tische ästhetisch
ansprechend gedeckt. Die Senioren fühlen sich in dieser wohnlichen Atmosphäre wohl. Der
Unkostenbeitrag für Kaffee und Kuchen ist gering und erschwinglich.
Der Monatsplan zur Seniorenbetreuung sieht die beliebten Ausflüge in die nähere Umgebung vor. Meist sind es Fahrten, die einen halben Tag ausfüllen. Kürzlich erst gab es eine erlebnisreiche Kremserfahrt zu Schlohbachs Hof in der Aue, wo eine Reitstation und das Waldcafé zu erleben waren. Besichtigt wurden in Schkeuditz das Spielzeug-Museum und die Art-Kapella. Gern genutzt werden auch die Busfahrten, die ganz auf die Bedürfnisse und Besonderheiten der Senioren ausgerichtet sind. Die Teilnehmer werden am Wohnhaus abgeholt und dort auch wieder hingebracht. Auch Rollstuhlfahrer können teilnehmen. So wurde der Kurort Bad Düben besichtigt, und im Goethe-Theater von Bad Lauchstädt wird im Oktober eine Aufführung von Mozarts "Die Hochzeit des Figaro" in der Inszenierung des Halleschen Opernhauses besucht.
Darüber hinaus finden
regelmäßig Vorträge, Buchlesungen und Modenschauen statt. Die Themenauswahl entspricht
den Wünschen und Interessen der lebenserfahrenen Veteranen. Im Jahresablauf haben
natürlich als ein Höhepunkt auch die Frühlings- und Sommerfeste und andere Partys ihren
Platz, bei denen viel zur Unterhaltung mit Musik, Komik und anderem sinnlichen Genuß
beigetragen wird. Oft gibt es auch Leckereien vom Grill. Das sind Ereignisse, bei denen
die Herzen der Senioren höher schlagen. Auch das Tanzbein kann geschwungen werden. Jeder
ist bekanntlich so alt, wie er sich fühlt.
Für ihre Senioren läßt sich die Arbeiterwohlfahrt immer wieder Neues einfallen.
Kor.
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