Samstag, den 16. September, 17 Uhr, Bibliothek (Saal im Bürgerhaus), musikalische Einleitung: Therése Scheele und Stefan Tomczak (Akkordeon)
Schon heute möchte ich auf eine Lesung mit der Schriftstellerin Anneliese Probst aufmerksam machen.
In einem Zeitungsartikel schreibt Ulf Heise über die Autorin:
"Ermuntert durch ihren Freund und Lektor Johannes Bobrowski, veröffentlichte Anneliese Probst Romane und Novellen im Union Verlag, die rasch vergriffen waren. Viele Jahre galt sie als Geheimtip. Ihre Bücher zählten in der DDR zur begehrten Bückware. In der Wendezeit hörte man eine geraume Weile wenig von ihr. Doch inzwischen ist die Nachfrage nach ihren Werken wieder enorm angestiegen. Als eine von wenigen Schriftstellerinnen der DDR erlebt sie heute regelrechte Sternstunden.
Worin besteht das Geheimnis der Anneliese Probst? Weshalb stoßen ihre Storys und Romane auf solchen Anklang? Beruht ihre Renaissance darauf, daß sie Tabu-Themen wie Tod und Alter nicht ausspart oder daß sie das Allzumenschliche auf sympathische Art in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen rückt?
Eine mögliche Erklärung für die Autorin Anneliese Probst: Jedes ihrer Bücher sei auf irgendeine Weise erlebt und erlitten. Sie habe niemals etwas konstruiert oder zusammengepuzzelt, sondern durchstanden."
Es wäre schade, wenn Sie den Lesenachmittag, der musikalisch umrahmt wird, verpassen sollten.
Bibliothek LützschenaLenz, Siegfried: Arnes Nachlaß
Hoffmann und Campe; 29,80 DM
Arnes Nachlaß erzählt die Geschichte eines Jungen, der beim Tod seiner Familie als Einziger überlebt. Vom Trauma des Unglücks belastet, findet Arne bei Hans dem Sohn seiner Pflegefamilie einen geistigen Freund und bleibt dennoch ein Außenseiter. Den Anschluß an den Freundeskreis seiner Halbschwester Winnie, die er liebt, sucht er vergeblich. Arne zerbricht am Leben und wählt den Freitod.
Die Erzählung auch für Jugendliche geeignet, berührt und beeindruckt in der leisen Art auch ohne Spannungseffekte.
Christa Werther
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